Blackout durch EEG? Grüne Energie wird zu einer Gefahr für die Menschheit. Die Stabilität des Stromnetzes ist in akuter Gefahr. Um das Netz stabil zu halten waren Im ganzen Jahr 2003 nur drei Eingriffe erforderlich. 2017 waren es drei pro Tag!
von Prof. Dr.sc. techn. Dr. rer. nat. Wulf Bennert
Am 16. Oktober 2018 wurde vom Fernsehsender 3sat zu später Stunde, ab 23.15 Uhr die Sendung ausgestrahlt: „Strom aus – wie sicher sind unsere Netze?“ Die Meinungen der darin befragten Experten lauten zusammengefasst:
- Die Stabilität unseres Verbundnetzes zu erhalten, wird immer schwieriger. Um die Erzeugung zu jeder Zeit dem Verbrauch anzugleichen, waren im ganzen Jahr 2003 drei Eingriffe erforderlich, 2017 waren es im Mittel drei pro Tag.
- Ursächlich ist eine immer größere Komplexität des Netzes infolge der Energiewende durch dauerhafte Abschaltung großer Kraftwerke und die zunehmende unstete Einspeisung regenerativer Energien.
- Damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen und langdauernden Netzausfalls, eines sogenannten Blackout immer weiter an.
- die vermutliche Dauer eines solchen Ausfalls wird von den Experten mit sechs Tagen + angegeben.
Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnt
Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, sieht in der wachsenden Abhängigkeit von Strom die zentrale Herausforderung für seine Behörde.
"Nach 24 Stunden ohne Strom hätten wir katastrophale Verhältnisse", sagte Unger der "Welt". "Auf ein solches Szenario müssen wir uns einstellen und vorbereiten", so Unger.
Das beginne mit Kerzen und Streichhölzern für einen Stromausfall, auch ein batteriebetriebenes Radio sollte parat gehalten werden, um auch ohne Strom Nachrichten empfangen zu können.
Ein wenig eindrucksvoller Appell an die Bevölkerung, sich Vorräte anzulegen, wird durch Propaganda gegen „Prepper“ konterkariert, und ein dringend erforderliches netzunabhängiges Kommunikationssystem für das Handeln der Verwaltung in Katastrophenfällen gibt es nicht. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen Blackout dürfte inzwischen um Größenordnungen über derjenigen eines GAU, des größten anzunehmenden Unfalls in einem deutschen Kernkraftwerk liegen.
Was würde bei einem Blackout in unserem Land geschehen?
Sofort erlöschen alle Verkehrsampeln und Leiteinrichtungen mit der Folge von massenhaften Verkehrsunfällen; tausende Menschen stecken in Fahrstühlen fest; Fernzüge stoppen auf freier Strecke und in Tunnels, ebenso wie U-Bahnen und Straßenbahnen; elektrische Beleuchtung erlischt – Straßen und Gebäude sind nachts stockdunkel;
Fernseher und Radios verstummen; die Funktion der Mobilnetze ist – wenn überhaupt – nur noch für Stunden gegeben; weder mit dem Elektroherd noch mit der Mikrowelle lassen sich Speisen erwärmen; die Umwälzpumpen der Heizungen haben ihren Dienst eingestellt – in den Wohnungen wird es kalt;
in den meisten Orten kommt kein Trinkwasser aus der Leitung und die Toilettenspülung geht nicht, wie auch der Geschirrspüler; Tankstellen können keinen Kraftstoff mehr abgeben und ein Aufladen des Elektroautos ist unmöglich; in den Supermärkten und vielen anderen Geschäften muss der Verkauf eingestellt werden, weil Scanner und Registrierkassen außer Funktion sind; an Geldautomaten kann man kein Geld bekommen.
Nur ein Horrorszenario?
Wer nun meint, dieses Horrorszenario sei übertrieben, dem sei die Lektüre der Drucksache 17/5672 des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung empfohlen, deren Fazit zu den Folgen eines großflächigen langandauernden Stromausfalls lautet: „Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden“.
Unsere Gesellschaft ist inzwischen auf Gedeih oder Verderb auf den unterbrechungsfreien Bezug von Elektroenergie angewiesen. Der Satz eines Energieversorgers, den ich bei einer Tagung hörte: „Ein längerdauernder Stromausfall würde uns in die Steinzeit zurückwerfen.“ beschreibt es nicht zutreffend.
Die Steinzeitmenschen waren für ein Überleben unter unwirtlichen Lebensbedingungen gerüstet – wir sind es nicht.
Im Juni drohte bereits ein Blckout
Im Juni gab es gleich drei mal einen extremen Engpass in der deutschen Stromversorgung.
Am 6., 12. und 25. Juni sei teils deutlich weniger Elektrizität eingespeist worden als gerade benötigt worden wäre, bestätigte der Netzbetreiber Amprion dem SPIEGEL.
Schuld sind laut FAZ falsche Wetterrognosen. Beim Spiegel sieht man jedoch andere Ursachen: Böse Spekulanten. Sie hätten angeblich die Strompreise in astronomische Höhen getrieben. Das passt gut zu dem Blatt, dass natürlich grüne EEG-Fantasien nicht zerstören will.
Tatsächlich hatte die extreme Steigerung der Strompreise an den Börsen nur einen Grund: Die Energie wurde knapp und damit teuer.
Nur Rettungsmaßnahmen im Verbund mit europäischen Stromversorgern konnten den Blackout in Deutschland verhindern. Dass dieser Notfallstrom einen besonders hohen Preis hat, entspricht den Gesetzen von Angebot und Nachfrage.
Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass das deutsche Stromnetz offenbar vor dem Zusammenbruch stand. Es war einfach nicht mehr genügend Energie da.
Deutschland kann eigene Stromsicherheit schon jetzt nicht mehr garantieren
Eine der größten Industrienationen ist nicht mehr in der Lage, die eigene Stromversorgung zu gewährleisten. Sie ist auf Hilfe von Außen angewiesen. Bleibt diese weg, geht das Licht aus.
Kommt kein Strom von Außen ist Erste Hilfe auch der sogenannte "Lastabwurf". Das bedeutet: Große Stromverbraucher werden abgeklemmt. Auch das ist im Juni geschehen und auch das ist neu in Deutschland
Vom "Lastabwurf" waren in Deutschland erstmals auch Fabriken betroffen. In NRW mussten Aluhütten abgeschaltet werden, um Strom zu sparen. Sowas kennt man sonst nur aus der Dritten Welt.
Betroffen: Die Aluhütten von Trimet in Essen und Voerde. "Trimet hat die Netzbetreiber am 6., 12. und 25. Juni bei der Sicherung der Stromversorgung unterstützt, indem die Aluhütten in Essen und Voerde jeweils für kurze Zeit vom Netz genommen wurden", formuliert es zurückhaltend ein Trimet-Sprecher gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Für bis zu einer Stunde ist das möglich. Solche Eingriffe im Rahmen der Verordnung zu abschaltbaren Lasten werden immer häufiger." Mit seinen drei Aluminiumhütten steht Trimet für rund ein Prozent des deutschen Strombedarfs.
Damit hat die Stromversorgungssicherheit bzw. -unsichert eine neue Dimension erreicht.
Fazit: Deuschland schaltet sich ab.
Wann kommt der totale Blackout?
Michael Mross im Gespräch mit Christian Hiß