Kommt die neue Weltordnung? Krieg? In seinem Buch "Weltsystemcrash" beschreibt Prof. Max Otte Hintergründe eines epochalen Wandels. Verlieren die USA ihre Weltmachtstellung? Geht der Westen unter? Michael Mross im Gespräch mit dem Ökonom über die Welt von Morgen.
Zum Buch:
"Weltsystemcrash: Krisen, Unruhen und die Geburt einer neuen Weltordnung"
Leser-Rezension via Amazon:
Wer 639 Seiten Buch in die Hand nimmt, weiß vor der Lektüre nicht, ob der Autor sein Thema gut in den Griff bekommen hat. Dieser Zweifel war bei dem neuen Buch von Max Otte schnell ausgeräumt.
In 3 Teilen beschreibt der Fondsmanager und Ökonom zunächst den Weg in die nächste Krise, veranschaulicht durch Analysen einer "Neuen Weltordnung", die langsam ins Chaos abgleitet, einem neuen Kalten Krieg in Europa und einer labilen Weltwirtschaft, die geplagt wird von Handelsstreitigkeiten und einem Rückschlag für die Globalisierung.
Hinzu kommen das schleichende Ende der von den USA diktierten Nachkriegsordnung und der Aufstieg Chinas, der hier in seinen wichtigen Facetten, aber nicht zu ausführlich, beschrieben wird.
Der zweite Teil des Buches über den "Crashmodus" wird der unbewältigten Finanzkrise von 2008 sowie dem Abstieg der Mittelschicht und dem Finanzkapitalismus gewidmet, der sich die Weltwirtschaft zur Beute genommen hat. Hier geht Otte auch auf die Kosten der anderswo bereits beschriebenen, eskalierenden sozialen Ungleichheit fast überall auf der Welt ein.
In diesem Teil des Buches werden auch ausführlich Donald Trump und der Populismus sowie die EU auf dem Weg in einen zentral gelenkten, sozialistischen Superstaat und Deutschlands Abstieg geschildert.
Vor allem bei diesem letzten Aspekt kann dem Leser Angst und Bange werden, wenn er vor Augen geführt bekommt, wie wir unseren Wohlstand verspielen.
Das Buch zeichnet zudem aus, dass im dritten Teil detailliert Auswege geschildert werden, Ratschläge zur persönlichen, individuellen Vorbereitung auf den nächsten Crash. Die Tipps und Ratschläge reichen von konkreten Anlageempfehlungen bis hin zum Identifizieren sicherer Länder und Banken und der Anhäufung von "sozialem Kapital".
Das Buch glänzt durch eine sachliche Diskussion der analysierten Entwicklungen. Es gefällt auch durch eine klare Sprache, dazu wohl dosierte historische Verweise und die prägnante Darstellung politischer Theorien, die sich mit den geschilderten Entwicklungen beschäftigen und hierfür Erklärungen liefern.
Hier beobachtet und argumentiert ein Autor, der vor allem durch seine hervorragende akademische Ausbildung mit einigen Jahren in den USA nicht nur die historischen Bezüge "draufhat", sondern der auch die geopolitischen Zusammenhänge durchdringt und anschaulich machen kann.
Was das Buch nicht bietet - und das ist gut so - ist ein alarmistischer Ton, der mehr verunsichert als informiert. Die verwendeten Fakten in dem Werk sind beunruhigend genug.
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