Razzia bei Wirecard. Seit dem Morgen wurden fünf Objekte von Wirecard durchsucht, darunter der Firmensitz in Aschheim bei München und zwei Gebäude in Österreich, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt im Bilanzskandal um Wirecard nun auch wegen des Verdachts des Betrugs gegen die ehemalige Chefetage des insolventen Zahlungsdienstleisters.
Neben Bilanzfälschung und Marktmanipulation komme auch Betrug in Betracht, sagte eine Sprecherin der Behörde am Mittwoch in München. Ermittelt werde gegen den zurückgetretenen Wirecard-Chef Markus Braun, den bis vor kurzem für das operative Geschäft (COO) zuständigen Jan Marsalek und nun auch gegen die amtierenden Vorstandsmitglieder Alexander von Knoop (Finanzen) und Susanne Steidl (Produkte).
Die Staatsanwaltschaft ließ am Mittwoch zum zweiten Mal in diesem Monat die Büros von Wirecard durchsuchen, daneben auch zwei Objekte in Österreich. Braun, Marsalek und Steidl stammen aus Österreich.
Zwölf Staatsanwälte sowie 33 Polizisten und weitere IT-Fachleute seien vor Ort mit österreichischen Kollegen. Es gehe in erster Linie um die Vorwürfe, die Grundlage der Ermittlungen gegen Ex-Vorstandschef Markus Braun seien - also um Bilanzfälschung und Marktmanipulation in mehreren Fällen. Braun ist Österreicher, ebenso der womöglich abgetauchte Vorstand Jan Marsalek.