Deuschland schaltet sich ab. Dank Atom-, Kohleausstieg und EEG ist die Nation kaum noch in der Lage, die eigene Stromversorgung zu gewährleisten. Sie ist auf Hilfe von Außen angewiesen. Bleibt diese weg, geht das Licht aus.
Am 16. Oktober 2018 wurde vom Fernsehsender 3sat zu später Stunde, ab 23.15 Uhr die Sendung ausgestrahlt: „Strom aus – wie sicher sind unsere Netze?“ Die Meinungen der darin befragten Experten lauten zusammengefasst:
- Die Stabilität unseres Verbundnetzes zu erhalten, wird immer schwieriger. Um die Erzeugung zu jeder Zeit dem Verbrauch anzugleichen, waren im ganzen Jahr 2003 drei Eingriffe erforderlich, 2017 waren es im Mittel drei pro Tag.
- Ursächlich ist eine immer größere Komplexität des Netzes infolge der Energiewende durch dauerhafte Abschaltung großer Kraftwerke und die zunehmende unstete Einspeisung regenerativer Energien.
- Damit steigt die Wahrscheinlichkeit eines großflächigen und langdauernden Netzausfalls, eines sogenannten Blackout immer weiter an.
- die vermutliche Dauer eines solchen Ausfalls wird von den Experten mit sechs Tagen + angegeben.
Blackout - nur ein Horror-Szenario?
Wer nun meint, dieses Horrorszenario sei übertrieben, dem sei die Lektüre der Drucksache 17/5672 des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung empfohlen, deren Fazit zu den Folgen eines großflächigen langandauernden Stromausfalls lautet: „Betroffen wären alle Kritischen Infrastrukturen, und ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre kaum zu verhindern. Trotz dieses Gefahren- und Katastrophenpotenzials ist ein diesbezügliches gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden“.
2019 war es fast so weit
Im Juni 2019 gab es gleich drei mal einen extremen Engpass in der deutschen Stromversorgung.
Am 6., 12. und 25. Juni sei teils deutlich weniger Elektrizität eingespeist worden als gerade benötigt worden wäre, bestätigte der Netzbetreiber Amprion dem SPIEGEL.
Schuld sind laut FAZ falsche Wetterrognosen. Beim Spiegel sieht man jedoch andere Ursachen: Böse Spekulanten. Sie hätten angeblich die Strompreise in astronomische Höhen getrieben. Das passt gut zu dem Blatt, dass natürlich grüne EEG-Fantasien nicht zerstören will.
Tatsächlich hatte die extreme Steigerung der Strompreise an den Börsen nur einen Grund: Die Energie wurde knapp und damit teuer.
Nur Rettungsmaßnahmen im Verbund mit europäischen Stromversorgern konnten den Blackout in Deutschland verhindern. Dass dieser Notfallstrom einen besonders hohen Preis hat, entspricht den Gesetzen von Angebot und Nachfrage.
Viel schlimmer ist jedoch die Tatsache, dass das deutsche Stromnetz offenbar vor dem Zusammenbruch stand. Es war einfach nicht mehr genügend Energie da.
"Lastabwurf" wie in der 3. Welt
Eine der größten Industrienationen ist nicht mehr in der Lage, die eigene Stromversorgung zu gewährleisten. Sie ist auf Hilfe von Außen angewiesen. Bleibt diese weg, geht das Licht aus.
Kommt kein Strom von Außen ist Erste Hilfe auch der sogenannte "Lastabwurf". Das bedeutet: Große Stromverbraucher werden abgeklemmt. Auch das ist im Juni 2019 geschehen und auch das ist neu in Deutschland
Vom "Lastabwurf" waren in Deutschland erstmals auch Fabriken betroffen. In NRW mussten Aluhütten abgeschaltet werden, um Strom zu sparen. Sowas kennt man sonst nur aus der Dritten Welt.
Betroffen: Die Aluhütten von Trimet in Essen und Voerde. "Trimet hat die Netzbetreiber am 6., 12. und 25. Juni bei der Sicherung der Stromversorgung unterstützt, indem die Aluhütten in Essen und Voerde jeweils für kurze Zeit vom Netz genommen wurden", formuliert es zurückhaltend ein Trimet-Sprecher gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Für bis zu einer Stunde ist das möglich. Solche Eingriffe im Rahmen der Verordnung zu abschaltbaren Lasten werden immer häufiger." Mit seinen drei Aluminiumhütten steht Trimet für rund ein Prozent des deutschen Strombedarfs.
Damit hat die Stromversorgungssicherheit bzw. -unsichert eine neue Dimension erreicht.
Fazit: Deuschland schaltet sich ab.
Michael Mross kommentiert: