Bis zu 800.000 Pleite-Unternehmen mussten ihre Insolvenz nicht anmelden. Doch der Tag der Abrechnung rückt näher. - Derweil träumt Bill Gates vom Impfstoff vielleicht schon im Oktober.
Microsoft-Gründer Bill Gates glaubt, dass bereits in drei Monaten mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus die Zulassung erhalten werden. Bis dahin allerdings fürchtet er eine weitere Corona-Welle mit „Todesraten in vielen Ländern wie im Frühling“, sagte er im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Kaum jemand aus der Wirtschaft hat sich so intensiv mit Pandemien auseinandergesetzt wie Gates. Seine Bill & Melinda Gates-Stiftung ist aktiv bei der Suche und Produktion von Impfstoffen gegen Covid-19 involviert.
Kopfzerbrechen bereiten dem Microsoft-Gründer die zahlreichen Verschwörungstheorien, die vor seiner Person und Impfungen warnen. Sie würden die Menschen dazu bringen, sich nicht impfen zu lassen. Dabei bräuchte es laut Gates eine Impfrate von mindestens 60 Prozent bei der Bevölkerung, um die Krankheit aus der Welt zu schaffen. „Alles was ich habe, sind Wissenschaft und Fakten“, sagt Gates. „Ich bin sehr offen für Vorschläge, wie wir diese Verschwörungstheorien meiden können.“
Gates plädiert für eine Finanzierung und Verteilung der Impfstoffe auch in Entwicklungsländern, um Menschenleben zu retten, für politische Stabilität zu sorgen und die Gefahr einer Wiederansteckung in Europa oder den USA zu senken. „Wir müssen das auf jeden Fall auf globaler Ebene zu Ende bringen.“
Die Auswirkungen von Corona sind in Entwicklungsländern sind laut Gates drastisch. Es würden viele Hilfsmaßnahmen in anderen Bereichen ausfallen. „Es werden keine Masernimpfungen durchgeführt, keine Mückennetze vergeben, HIV-Behandlungen bleiben aus, Medikamente werden nicht ausgeteilt.“
In Afrika erwartet Gates deutlich mehr Tote durch die indirekten als durch die direkte Folge von Covid-19. Der wirtschaftliche Schaden sei enorm. Die Länder könnten sich nicht einfach wie die reichen Länder verschulden, um Regierungsprogramme zu finanzieren. „Es kann ein Jahrzehnt oder länger dauern, bis sie sich erholt haben.“
Michael Mross im Gespräch mt Marc Friedrich: