Für die Zerstörung der Röhren von Nord Stream wurden Sprengsätze eingesetzt, deren Wirkung mit der von 500 Kilogramm TNT vergleichbar ist. Nun wurde auch ein viertes Gasleck entdeckt. Infrage kommen nur staatliche Akteure.
Nach den Explosionen bei den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 sollen nun insgesamt vier Gaslecks entdeckt worden sein. Das berichtete die schwedische Zeitung "Svenska Dagbladet" am Donnerstag unter Berufung auf die Küstenwache des Landes. Zuvor ging man von drei Stellen aus, von denen Gas austritt.
Zwei der Lecks befinden sich in der schwedischen Wirtschaftszone auf der Höhe des Ortes Simrishamn in der südschwedischen Provinz Skane län. Die meisten Informationen deuten laut des Berichts der Zeitung weiterhin auf Sabotage der Gaspipelines hin. "Aber die Fragen wer und warum warten noch auf eine Antwort", schreibt "Svenska Dagbladet" weiter.
Nach Überzeugung der deutschen Sicherheitsbehörden waren für die Unterbrechung der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee hochwirksame Sprengsätze nötig. SPIEGEL-Informationen zufolge berechnete man, dass für die Zerstörung der Röhren Sprengsätze eingesetzt worden sein müssen, deren Wirkung mit der von 500 Kilogramm TNT vergleichbar ist. In die Schätzung wurden auch die von diversen Messstationen registrierten seismischen Signale einbezogen.
Die bisher nicht bekannten Schätzungen untermauern die Vermutung, dass nur ein staatlicher Akteur hinter der Aktion stecken kann. Bisher hält sich die Bundesregierung mit Spekulationen über die Hintergründe der Unterbrechung der Pipelines zurück.
Weitere Informationen erhofft sich die Bundesregierung von einer genaueren Untersuchung der Pipelines Nord Stream 1 und 2, die nordöstlich und südöstlich von der Ostseeinsel Bornholm unterbrochen sind. In Sicherheitskreisen hieß es, dass Taucher oder ein ferngesteuerter Roboter möglicherweise schon am Wochenende die Schäden begutachten könnten. Dann könnte man im besten Fall erste Rückschlüsse auf die Art der Explosion unter Wasser und den dabei eingesetzten Sprengstoff ziehen, hieß es in Sicherheitskreisen. Wie viele Spuren man allerdings noch finden könne, sei schwer vorauszusehen.
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