Immer mehr deutsche Unternehmen planen, ihre Preise zu erhöhen. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Ifo-Instituts, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Preiserwartungen für die kommenden Monate stiegen demnach für die Gesamtwirtschaft im September auf 53,5 Punkte, nach 48,1 im August.
Bei Lebensmitteln erreichte der Wert sogar 100 Punkte, nach 96,9 im August. "Die Inflationswelle dürfte daher leider noch nicht abebben", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Vor allem bei Gas und Strom ist noch einiges in der Preispipeline." Im Handel planen Preiserhöhungen insbesondere die Verkäufer von Drogerie-Artikeln (92,3 Punkte), Blumen, Pflanzen und Zoobedarf (89,6), von Spielwaren (89,0) von Fahrrädern (84,4) und von Papier- und Schreibwaren (83,8).
In der Industrie liegen die Bekleidungshersteller ganz weit vorn (83,5), die Hersteller von Glas, Keramik und Steinen (77,3) und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen (75,5) sowie die Hersteller von Druckerzeugnissen (70,3). Sehr hoch sind die Zahlen auch in der Gastronomie (87,4), in der Betreuung von Gebäuden (78,0) und bei Hotels (62,4). Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.
Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur