Die US-Notenbank erhöht den Leitzins erneut kräftig. Wie erwartet hob sie die wichtige Kennziffer um 0,75 Prozent auf die Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent an, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde. Der Ausschuss gehe davon aus, dass "fortlaufende Anhebungen" angemessen seien, um mittels eines "ausreichend restriktiven" geldpolitischen Kurses die Inflation im Laufe der Zeit auf zwei Prozent zurückzuführen, teilte die Fed mit.
Aktuell liegt die Teuerung bei 8,2 Prozent. Bei der Bestimmung des Tempos zukünftiger Erhöhungen wolle der Ausschuss "die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen die Geldpolitik die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation beeinflusst, sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen berücksichtigen", wie es weiter hieß. Diese Formulierung lesen viele Investoren offenbar so, dass bei weiteren Zinsschritten besonders behutsam vorgegangen wird: Der Dow und andere US-Indizes sprangen unmittelbar nach der Bekanntgabe deutlich nach oben. Keine Überraschung war, dass die Fed am Mittwoch auch unterstrich, die Bestände an Staatsanleihen weiter reduzieren zu wollen. Das hatte sie bereits im Mai angekündigt.
Die US-Börsen haben am Mittwoch nach Äußerungen der US-Notenbank deutlich nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 32.148 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,6 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 3.755 Punkten 2,5 Prozent im Minus, die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq Composite zu diesem Zeitpunkt mit rund 10.520 Punkten 3,4 Prozent schwächer.
Foto: US-Dollar, über dts Nachrichtenagentur