Nach dem Absturz an den Aktienmärkten sind jetzt die Immobilienmärkte dran. In Deutschland, aber auch international, fallen die Preise. Der extreme Zinsanstieg ist besonders bei einer Umschuldung fatal. Viele "Häuslebauer" geben auf. Zwangsversteigerungen erwartet.
Das hat es ewig nicht gegeben auf dem Immobilienmarkt: fallende Preise, und das in Großstädten wie München, Hamburg oder Stuttgart. Für Immobilienkäufer sind das eigentlich gute Nachrichten. Wären da nicht die Zinsen für Immobilienkredite, die sich seit Beginn des Jahres vervierfacht haben. "Ich habe noch nie erlebt, dass die Zinsen so schnell so stark gestiegen sind wie in diesem Jahr", heißt es von einem Experten, der mmobilienkredite an private Käuferinnen und Bauherren vermittelt.
Mehr Zwangsversteigerungen erwartet
Eine Kehrtwende bei der Zahl der Zwangsversteigerungen von Immobilien ist nicht in Sicht. Zu Weihnachten wurden in den gängigen amtlichen Zwangsversteigerungskalendern 2.465 Termine für die kommenden Wochen und Monate angekündigt, das waren noch einmal gut acht Prozent weniger als vor zwei Jahren um dieselbe Zeit. Auch andere Statistiken zeigen, dass die Zahl der Zwangsversteigerungen in 2021 und 2022 weiter gesunken ist.
Dabei erwarten viele Experten, dass mit steigenden Zinsen nicht nur die Preise in manchen Regionen zurückgehen, was teilweise auch schon zu beobachten ist, sondern dass auch immer mehr Häuser und Eigentumswohnungen zwangsweise unter den Hammer kommen. So können bei auslaufenden Krediten die Anschlussfinanzierungen in Zukunft wesentlich teurer sein, gleichzeitig dürften die Banken immer schneller auf eine Versteigerung drängen, wenn Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten kommen und die Immobilienpreise bereits sinken. Auch die steigenden Energiekosten dürften machen Immobilienbesitzer in Schwierigkeiten bringen und dazu führen, dass es zu mehr Zwangsversteigerunen kommt. Doch bislang ist davon noch nichts zu sehen.