Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor für ganz Deutschland gravierenden Folgen der Krise beim Autobauer Volkswagen gewarnt.
„Die Nachrichten, dass VW einen massiven Stellenabbau plant und Werke in Deutschland schließen wird, sind nicht nur für die Standortkommunen bei möglichen Werkschließungen drastisch, sondern auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland ein Alarmsignal“, sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger gegenüber BILD (Mittwochausgabe).
Für die von möglichen Werkschließungen betroffenen Kommunen seien die Folgen gravierend. „Es drohen massive Ausfälle bei der Gewerbesteuer sowie eine immense Schwächung des Standortes. Es drohen ein Dominoeffekt bei den Kommunalfinanzen und weitere Folgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
Berghegger ruft die Politik und den VW-Konzern auf, „alle Möglichkeiten zu prüfen, diese verheerenden Konsequenzen abzuwenden.“
Thorsten Alsleben von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft sagte zu BILD: „Die Autohersteller haben top ausgebildete Fachkräfte, allerdings sind viele auch sehr spezialisiert und finden nicht sofort neue Jobs, vor allem nicht zu den bisherigen Gehältern.“ Zehntausende VW-Beschäftigte müssten im Falle einer Kündigung mit Einschnitten rechnen. Alsleben weiter: „Am schlimmsten ist die Symbolik: Mit der Autoindustrie schrumpft ein Kernbereich der deutschen Wirtschaft, für den wir weltberühmt sind, nun zusammen. Alle in der Politik, ob EU oder Bundesregierung, die diesen Niedergang mit verursacht haben, sollten sich schämen.“
Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands NiedersachsenMetall, rechnet mit gravierenden Folgen im VW-Stammbundesland. „In keinem anderen Bundesland ist die Automobilindustrie derart systemrelevant für die Wirtschaft wie bei uns“, sagte er der BILD-Zeitung. „Krisen in der Autoindustrie schlagen daher in Niedersachsen viel schneller auf andere Branchen wie den Maschinenbau und die Stahlindustrie durch als in den übrigen Bundesländern. Durch VW-Werksschließungen würden schnell Tausende Jobs nicht nur bei den rund 700 Zuliefererbetrieben in Niedersachsen wackeln.“