Die Commerzbank ist am Dienstag von Beamten der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und der hessischen Steuerfahndung durchsucht worden.
Es geht um den Verdacht auf schwere Steuerhinterziehung wegen dubioser Aktiengeschäfte rund um den Dividendenstichtag („Cum-Ex“). Der mutmaßliche Steuerschaden soll sich auf 40 Millionen Euro belaufen. Es gibt fünf Beschuldigte, die bei der Commerzbank für die Geschäfte verantwortlich gewesen sein sollen. Auch Privathäuser wurden bei der Razzia durchsucht.
Die Deals liefen in den Jahren 2006 bis 2010. Es handelt sich um eigene Geschäfte der Commerzbank. Bislang waren nur Geschäfte der Dresdner Bank publik geworden, die die Commerzbank nach der Übernahme ebenfalls abwickeln musste. Dabei ging es um 75 Millionen Euro. Vor dem Finanzgericht hat das Institut den Streit verloren, auch in dieser Sache wird weiterhin ermittelt. Die G eneralstaatsanwaltschaft bestätigte dem Handelsblatt die Ermittlungen gegen eine Bank, wollte aber ihren Namen nicht nennen. Die Commerzbank wollte die Durchsuchung auf Nachfrage weder bestätigen noch dementieren, erklärte aber, mit den Ermittlern zu kooperieren.
Bei den Cum-Ex-Geschäften geht es darum, durch den schnellen Handel großer Aktienpakete rund um den Dividendenstichtag mehrere Steuerbescheinigungen zu generieren. Obwohl die Steuer auf Dividenden nur einmal einbehalten und abgeführt wurde, konnten die Akteure sie sich mit Hilfe der Bescheinigungen doppelt oder sogar mehrfach erstatten lassen.