Prognose: Wie gehts weiter mit dem Bitcoin-Kurs? Warum ist der Kryptomarkt am Freitag, den 22.12.2017 gecrasht? Warum an einem Freitag vor Weihnachten? Wer hat den Markt vorher gewaltig aufgepumpt?
Von Markus Kortlüke
Auf diese Fragen antwortet der Mann mit dem Aluhut:
„Wenn ich Angst vor der Entwicklung im Kryptomarkt hätte, weil sie meine Existenz bedroht, dann würde ich laut vernehmlich warnen, dass der Markt sich in einer Blase befindet, die bald platzt und jeden Investor ruiniert. Um Investoren möglichst davon abzuhalten, ihr Geld in diesen Markt zu stecken. Wenn ich die Mittel hätte, würde ich aber nicht nur immer wieder warnen, sondern ich würde dafür sorgen, dass es eine Blase wird, und ich würde sie zum Platzen bringen. Dies ist eine gängige und bewährte Methode: vor etwas warnen, das ich selber anrichte und kontrolliere.
Hintergrundanalyse
Der Gesamtmarkt der Kryptowährungen ist nach Coinmarketcap.com von Anfang November bis zum 21.Dezember von 184 Mrd. $ auf 654 Mrd. $ gestiegen, ein sattes Plus von 355% (470 Mrd. $) in nicht einmal zwei Monaten. Die Zuwächse verteilten sich dabei nahezu auf alle führenden 200+ Währungen (mit Ausnahmen).
Die meisten Insider und Analysten sprechen von einem enormen Hype, der die Menschen ergriffen hat, um in die Bitcoin- und Altcoin-Spekulation einzusteigen. Es wurde berichtet, dass alleine die amerikanische Börse Coinbase an einem Tag etwa 100.000 Neukonten verzeichnete. Doch in Gesprächen stellt sich immer wieder heraus, dass die meisten Menschen zwar von Bitcoin gehört haben und darüber sprechen, doch selbst noch kein Geld investieren.
Und wenn es doch so ist, dass viele Neulinge in den Markt eingestiegen sind ? Dann begannen sie vermutlich vorsichtig und kauften zunächst für relativ wenig Geld bekanntere Coins wie Bitcoin, Ether, Litecoin oder Ripple. Nehmen wir an, ein Neukunde investierte im Schnitt 500 $ (was schon recht viel scheint), und die Hälfte des Marktzuwachses ginge auf deren Rechnung, dann ergäben sich für die Monate November und Dezember grob gerechnet 343 Mio. neue Investoren. Und diese hätten nicht nur Bitcoin und Ether gekauft, sondern gleichermaßen auch kleinere und unbekanntere Coins aus den Rankings zwischen 50 und 150. Ist das realistisch ?
Nun wird gesagt, dass es im Markt sogenannte Wale (Großinvestoren bzw. -spekulanten) gibt, die mit hohen Millionen- oder gar Milliardenbeträgen investiert sind und die die Macht haben, den Markt zu manipulieren. Sie pumpen Geld in einzelne Coins und ziehen es dann sofort wieder ab, um die Gewinne abzuschöpfen (pump & dump). Dies konnte vielfach beobachtet werden. Und dies ist ggfs. auch möglich, um den Gesamtmarkt aufzupumpen und ihn kurzfristig abzuschöpfen. Ein solches Phänomen konnte in den letzten Wochen ebenfalls beobachtet werden. Seltsam dabei ist allerdings, dass solche Minicrashes immer sehr schnell und über fast alle Währungen stattfanden. Nahezu alle Währungen verloren innerhalb von Minuten zwischen 10 und 30% an Börsenwert. Um kurze Zeit später gemeinsam wieder anzusteigen und auf neue Höhen zu klettern.
Sollte dies den spekulativen Maßnahmen dieser Wale zu verdanken sein, dann wären es manipulative Gewinnmitnahmen, die sehr gut koordiniert ablaufen, also von wenigen Teilnehmern durchgeführt werden. Aber verfügen diese über Summen von mehreren Zig-Milliarden Dollar?
Das Ziel von Walen wäre Gewinne aus dem Kryptomarkt zu generieren und investiert zu bleiben, damit sie dieses Spielchen immer weiter treiben können.
Am Freitag, den 22.12.2017 verlor der Gesamtmarkt innerhalb kurzer Zeit zwischen 7.17 und 14.47 UTC (Universal Time), also einem mitteleuropäischen Arbeitstag 232 Mrd. $, mehr als ein Drittel seines Wertes. Es waren mit einigen Ausnahmen nahezu alle Währungen gleichsam mit bis zu einem Drittel Verlust betroffen. Eine Ausnahme bildete u.a. der Banken-Coin Ripple, der deutlich weniger einbüßte. Es war ein Freitag und der letzte Arbeitstag vor den Weihnachtsferien.
Viele Crash-Kommentare sprechen von der lange überfälligen und gesunden Korrektur, manche vom Platzen der Blase, vor der sie vielfach gewarnt hätten. Doch man darf auch die Frage stellen:
Wer hat ein Interesse daran, den Markt kurz vor Weihnachten crashen zu lassen?
Die Wale oder die Kleininvestoren ? Können sie 232 Mrd. Dollar aus dem Markt nehmen ? Warum sollten sie dies tun? Es gab keinen externen Anlass.
Warum vor den Weihnachtsferien am letzten Arbeitstag? Man darf beim gegenwärtigen medialen Bitcoin-Hype sicher davon ausgehen, dass Bitcoin während der Weihnachtsfeiertage in keinem Haushalt der Welt als Gesprächsthema fehlen wird. Und viele werden von positiven Erfahrungen berichten, und viele werden interessierte Fragen stellen. So mancher wird motiviert sein, direkt das Weihnachtsgeld in Kryptowährungen zu investieren und dabei die Hilfe derjenigen suchen, die sich auskennen und gerade Zeit haben und verfügbar sind.
Bis zum 21. Dezember hatten Markt und Bitcoin neue Höchststände erreicht, und mit dieser Euphorie wäre der Markt in die Feiertage gegangen, um über diese weiter enorm zuzulegen und weltweit viele neue Freunde zu finden.
Jemand, der dieser Entwicklung kritisch bis ängstlich gegenüber steht, hat sich mit Sicherheit Gedanken gemacht, wie eine neue Euphoriewelle zu verhindern sein möge.
Was läge da näher, die Menschen stark zu verunsichern und die Früchte der vorbereitenden Arbeiten einzufahren. Seit September warnen bestimmte Personengruppen medial stark begleitet kontinuierlich und zunehmend drastischer, dass sich Bitcoin in einer riesigen Blase befindet, dass Bitcoin auf Betrug beruht und dass es gefährlich sei, in Bitcoin zu investieren. Doch Warnungen verpuffen bekanntlich, wenn ihnen keine Ereignisse folgen, sondern im Gegenteil, die Beliebtheit von Bitcoin immer weiter steigt.
Was wäre also besser angeraten, wenn diese Warner ein sie bestätigendes Ereignis benötigen, dieses kurz vor den befürchteten Feiertagen stattfinden zu lassen, und damit Unsicherheiten und Zweifel zu verstärken. Man kann die Skeptiker und Warner an den Weihnachtstischen geradezu hören, wie sie äußern, besser nichts zu investieren. Man hätte ja schließlich gesehen, was passieren kann.
Wer also hätte die Möglichkeiten, enorme Geldbeträge in kurzer Zeit in den Markt zu pumpen, um ihn aufzublasen, dass dem Betrachter und Teilnehmer schwindelig wird? Nur, um diese Geldmittel dann kurzfristig wieder (sogar mit gigantischem Gewinn) abzuziehen und einen Effekt zu erzeugen, der wie das Platzen einer Blase aussieht, über das dann heftig medial berichtet wird. Wer hat ein Interesse am Platzen einer Kryptoblase? Wer hat Angst vor Kryptowährungen wie Bitcoin und Co.?
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