Der Wert des Euro hat sich seit seiner Einführung halbiert. Zwar rechnen offizielle Statistiken die Inflationsrate schön - doch die Preise im Alltagsleben beweisen das Gegenteil.
DK | Es gibt ein Thema, das uns alle sehr beschäftigt: die Euro-Währung. Nun, eine Gruppe von Menschen beschäftigt das Thema allerdings überhaupt nicht: Politiker. Geldwert, Nullzinspolitik und Entwertung von Sparbüchern und Lebensversicherungen sind Tabu-Themen.
Den Politikern hilft der deutsche Qualitätsjournalismus, aus dem keine Fragen nach dem Geld und der Stabilität kommen. Vielmehr hat sich unwidersprochen die These der Geldfälscher um Mario Draghi in der Europäischen Zentralbank (EZB) durchgesetzt, eine Inflationsrate von zwei Prozent bedeute Geldwertstabilität. Das ist eine glatte Lüge. Zwei Prozent Inflation machen aus einem Sparbuch mit 1.000 Euro nach zehn Jahren 820 Euro.
Der Euro werde so stabil sein wie die Mark, hatte zum Beispiel die CDU einst versprochen und damit einen bedeutenden Grundstein für die heutige Lügenpolitik gelegt. Der Wert der neuen Währung orientierte sich aber sehr schnell an der früheren italienischen Lira und nicht an der Deutschen Mark, die zwar auch nicht ein Bollwerk der Stabilität war, aber im Wert erheblicher langsamer sank als heute der Euro.
Berliner Brotpreis-Index
Ein Berliner Bekannter notiert seit Jahren den Preis eines guten Weizenmischbrotes beim Bäcker um die Ecke. Er kreierte mit den Zahlen den „Berliner Brotpreis-Index“ (BBIn). Das Brot kostete bei Einführung der Euro-Währung 2002 1,80 Euro. Heute kostet dieses Brot 3,50 Euro. Der Preis war zuletzt Anfang Januar um 0,20 Euro erhöht worden, was 6,06 Prozent entspricht und weit über der amtlichen Inflationsrate von 1,8 Prozent liegt.
Seit Einführung des Euro ist das Brot des Bäckers also sogar um ca. 95 Prozent teurer geworden.
Ähnlich sieht es aus mit Kaffee & Co.: Während man vor dem Euro eine Tasse Kaffee in Restaurants für 2 DM bekam, kostet dieser mittlerweile 2 Euro, vielerorts auch mehr. Preissteigerung: rund 100%. Ähnliche Preisteigerungen nicht nur bei Getränken, sondern auch bei Mieten, Taxis und vielem mehr.
Bundesbank schwurbelt herum
Für die exorbitanten Preissteigerungen gibt es sogar eine Bestätigung durch die Deutsche Bundesbank. Im Vorstand der Bundesbank sitzt der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Carl-Ludwig Thiele, der öffentlich den Wertverlust bestätigt, auch wenn er die Sache so zu drehen versucht, als ob der Euro immer mehr als Weltreservewährung dienen würde.
Das Indiz ist die umlaufende Bargeldmenge – und die ist seit 2002 praktisch explodiert. Denn wer früher mit zehn Euro einkaufen oder in ein Wirtshaus ging, braucht heute 20 oder 30 Euro – und entsprechend mehr Geldscheine.
Thiele erklärte in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel (24. Juli 2017) auf die Frage nach der Zukunft des Bargelds: „Es wird sogar immer mehr. Bei der Einführung des Euro-Bargelds am 1. Januar 2002 waren es 220 Milliarden Euro, die in Umlauf gebracht wurden. Ende 2004 waren es schon 500 Milliarden Euro, Ende 2014 rund 1.000 Milliarden. Wir haben in den vergangenen Jahren ein Bargeldwachstum von sechs Prozent pro Jahr gehabt.“
Wenn wir diese sechs Prozent einmal als jährliche Inflationsrate annehmen, würde ein mit Euro-Einführung angelegtes Sparbuch von 1.000 Euro heute real noch 417,27 Euro wert sein.
Welches Außmaß diese Bargeldaufblähung hat, gibt Thiele offen zu: „Der Euro kommt so immer näher an den US-Dollar heran, den es ja schon viel, viel länger gibt. Ende 2016 hatte das Euro-System 1.130 Milliarden Euro herausgegeben, beim US-Dollar waren es 1.460 Milliarden Dollar.“
Bezogen auf den Wechselkurs haben Euro und Dollar damit fast gleichgezogen – nur versuchen Sie mal, außerhalb Europas mit Euro-Scheinen zu bezahlen. Könnte schwierig werden, weil das Zeug nur wenige kennen. Dollar geht aber immer.
In Wirklich ist der Euro dabei, nicht an den US-Dollar, sondern immer mehr an die italienische Lira heranzukommen. Thiele bestätigte ganz offen den Wertverlust: „Der Wert des Geldes ist trotz niedriger Inflation im Laufe der Jahre gesunken. Deshalb brauchen wir die großen Scheine.
Der 1.000-DM-Schein, der heute in etwa dem Wert des 500-Euro-Scheins entspricht, wurde 1964 eingeführt. In den sechziger Jahren musste ein durchschnittlicher Arbeitnehmer mehr als einen Monat arbeiten, um brutto 1.000 DM zu verdienen. Heute benötigt ein Arbeitnehmer bei einem durchschnittlichen Monatsbruttoverdienst von circa 3.700 Euro und rund 20 Arbeitstagen im Monat gerade einmal knapp drei Arbeitstage, um 500 Euro brutto zu verdienen.“
Deutsche Sparer und Kleinverdiener sind die Verlierer
Das sagt doch alles. Deutsche Sparer und Kleinverdiener sind die Verlierer der europäischen Finanz- und Geldpolitik. Politiker, die geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk zu wenden, schweigen beziehungsweise haben in Brüsseler Geheimverhandlungen die deutschen Interessen verraten, indem sie anderen Euroländern übermäßige Schuldenstände erlaubten und inzwischen durch die Hintertür (Target-Salden) eine Vergemeinschaftung der Schulden eingeführt haben.
Die Nullzinspolitik tut ein übriges, um das deutsche Volk endgültig in die Armut zu treiben (man soll sich vom heutigen Wohlstand nicht täuschen lassen; der ist schnell weg). Diese Nullzinspolitik ist praktisch eine zweite Steuer: Der Staat spart dadurch rund 300 Mrd. Euro - Geld, dass eigentlich den Sparern zusteht.
Draghis Geldraub
Andere profitieren: So haben die Süd-Euroländer seit 2008 nach Berechnungen der Bundesbank mit 760 Milliarden Euro und Deutschland immerhin mit besagten 300 Mrd. Milliarden Euro von Draghis Geldraub durch die Nullzinspolitik profitiert.
Dieses Geld fehlt auf deutschen Sparbüchern und in deutschen Lebensversicherungen, während es sich Italiener gut gehen lassen und angesichts des (für ihre Verhältnisse) stabilen Geldes nach Berlin zum Saufen und Feiern fliegen, was sie sich zu Lira-Zeiten nie hätten leisten können.
Deutsche sind bei den Partys übrigens auch dabei: als Kellner und Toilettenpersonal.