Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland sind weiter im Rückwärtsgang. Zwar stieg die Zahl im Januar 2018, wie für die Jahreszeit üblich, im Vergleich zum Dezember um 185.000 Personen auf 2,57 Millionen - das waren aber 207.000 Arbeitslose weniger als im Januar 2017.
Der saisonbedingte Anstieg sei zudem schwächer als normal, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, am Mittwoch in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 5,8 Prozent.
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern blieb dabei auf sehr hohem Niveau. Im Januar waren 736.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 89.000 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt 823.000 Personen erhielten im Januar 2018 Arbeitslosengeld, 67.000 weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Januar bei 4.269.000. Gegenüber Januar 2017 war dies ein Rückgang von 96.000 Personen. 7,8 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
Auch für Auszubildende gab es zuletzt ein immer größeres Angebot: Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen lag mit 394.000 um 13.000 höher als im Januar des Vorjahres. Die Bewerberzahl bewegte sich mit 324.000 dagegen um 8.000 Prozent unter Vorjahresniveau.
8 Mio. auf Hartz IV
Zum Jahresende 2016 haben in Deutschland knapp 7,9 Millionen Menschen soziale Mindestsicherungsleistungen erhalten: Das waren 1,6 Prozent weniger Empfänger als Ende 2015, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Damals hatten knapp acht Millionen Menschen soziale Mindestsicherungsleistungen erhalten. Knapp sechs Millionen Menschen erhielten Ende 2016 Gesamtregelleistungen (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld) nach dem SGB II. Gegenüber dem Vorjahr stieg damit die Anzahl der Regelleistungsberechtigten um 2,3 Prozent.
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII "Sozialhilfe" erhielten gut eine Million Menschen. Die Anzahl ging damit gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent zurück. Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bekamen rund 728.000 Menschen.
Dies entspricht einem Rückgang von 25,3 Prozent. Der Rückgang beruhe insbesondere auf der hohen Zahl abgeschlossener beziehungsweise entschiedener Asylverfahren, so die Statistiker.
Die betroffenen Personen erfüllten nicht mehr die Leistungsvoraussetzungen des Asylbewerberleistungsgesetzes. Rund 133.000 Menschen bezogen Ende 2016 Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach dem SGB XII "Sozialhilfe". Gegenüber dem Vorjahr sank deren Anzahl um 2,7 Prozent.
Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur