Özdemir begrüßt Steinbrücks Kanzlerkandidatur. Mit Trittin als Finanzminister wären mindestens drei führende Politiker in Deutschland Mitglieder bzw. Freunde der Bilderberger. Wurde der Deal bei diversen konspirativen Treffen eingefädelt?
Grünen-Chef Cem Özdemir begrüßt die Ankündigungen, dass Peer Steinbrück Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2013 werden soll. "Ein Kanzlerkandidat Steinbrück wäre sicherlich jemand, der die Ansage macht, dass die SPD die Bundestagswahl nicht verloren gibt, sondern die Boxhandschuhe auspackt, um gemeinsam mit uns Grünen für eine rot-grüne Mehrheit zu kämpfen", sagte Özdemir der "Welt" (Samstagausgabe).
Der Grünen-Vorsitzende warnte jedoch mit Blick auf Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Parteichef Sigmar Gabriel davor, zu glauben, dass nun eine große Koalition keine Option mehr für die SPD wäre. "Ich interpretiere die Aussage von Steinbrück, er stehe nicht als Minister im Kabinett Merkel zur Verfügung, auch so, dass die Hintertür nicht ganz zu ist. Denn es gibt da ja auch noch zwei andere Herren bei der SPD, die in der Vergangenheit gezeigt haben, dass sie unter Merkel Minister sein können." Daher, so Özdemir weiter, "gibt es für uns als Grüne jetzt das klare Signal, dass wir unser Potenzial ausschöpfen müssen, damit es tatsächlich für Rot-Grün reicht".
Sowohl Özdemir also auch Steinbrück und Trittin wird eine gewisse Nähe zu den Bilderbergern nachgesagt. Steinbrück nahm letztes Jahr am Treffen der Bilderberger teil, Trittin dieses Jahr. Laut Umfragen ist rot/grün derzeit unangefochten in der Wählergunst, so dass ein Regierungswechsel nächstes Jahr wahrscheinlich ist.