Dissertation von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) im Visier von Plagiatsjägern. Vroni-Plag-Rechercheure haben auf 49 von über 200 Seiten problematische Zeilen ausgemacht.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) ist wegen ihrer Dissertation aus dem Jahr 2009 ins Visier von Plagiatsjägern geraten: Auf der Website VroniPlag Wiki wird das Werk derzeit unter dem Kürzel »Dcl« auf mögliche Mängel untersucht.
Bisher wollen die Vroni-Plag-Rechercheure auf 49 von über 200 Seiten problematische Zeilen ausgemacht haben.
Es gebe »zahlreiche wörtliche und sinngemäße Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht sind«. In »mindestens 68 Fällen« habe die Verfasserin zudem Aussagen ganz oder teilweise mit Quellen belegt, »die dem Anschein nach willkürlich gewählt sind« oder mit denen sich das Geschriebene nicht ausreichend belegen lasse.
Etwa hundert weitere Stellen, die einer der VroniPlag-Aktivisten beanstandet hat, müssen noch nach dem Vier-Augen-Prinzip geprüft werden. VroniPlag-Akteur und Jurist Gerhard Dannemann warnt daher vor vorschnellen Schlüssen. Der Berliner, der kleine Teile von Giffeys Arbeit mit gesichtet hat, sagt aber auch: »Nach meinem bisherigen Eindruck ist das ein ernst zu nehmender Fall.«
Die Ministerin erklärt auf Anfrage: »Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.« Den Fall müsse die Freie Universität Berlin (FU) nun bewerten, sie habe die Hochschule um Prüfung ihrer Arbeit gebeten. Die FU will dieser Bitte nachkommen.