Die SPD will dem Inlandsnachrichtendienst per Gesetz erlauben, im Kampf gegen Extremisten und Terroristen auch auf verschlüsselte Kommunikation zuzugreifen.
"Um die Verfassung vor den Feinden unserer demokratischen Grundordnung zu verteidigen, muss der Verfassungsschutz selbstverständlich auch Zugriff auf moderne Kommunikationsmöglichkeiten haben", sagte der SPD-Vize Ralf Stegner dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).
"Außer Frage bleibt, dass die Überwachung unter parlamentarischer Kontrolle erfolgt und im Rahmen unserer Gesetze."
Hintergrund ist die Forderung des Verfassungsschutzes, künftig auch auf verschlüsselte Chats zuzugreifen. Der Präsident der Behörde, Thomas Haldenwang, hatte dies in der "Welt am Sonntag" damit begründet, dass der Inlandsgeheimdienst "zunehmend Probleme" habe, die Kommunikation von Extremisten und Terroristen zu verfolgen.
Deren Kommunikationsmöglichkeiten hätten durch das Internet "enorm zugenommen", sagte Haldenwang. Sie kommunizierten heute über Messenger-Dienste wie WhatsApp, über Facebook oder aber auch über Chats von Online-Videospielen.
"Deswegen muss das G10-Recht, das uns ja unter strengen Voraussetzungen die Überwachung von Telefongesprächen erlaubt, an die moderne Kommunikationswelt angepasst werden."
Foto: Smartphone-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur