In einem Vorort von Sri Lankas Hauptstadt Colombo ist nach der Anschlagserie vom Ostersonntag am Montag ein weiterer Sprengsatz explodiert.
Lokalen Medienberichten zufolge soll eine Autobombe beim Versuch der Polizei, diese zu entschärfen, detoniert sein. Über die Zahl der Toten und Verletzten ist bisher noch nichts genaues bekannt.
Die neue Explosion soll sich in der Nähe der Kirche St. Anthony ereignet haben, wo sich bereits am Sonntag ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hatte.
Unterdessen fand die Polizei am Montag an der zentralen Busstation in Colombo fast 90 Zünder für Bomben.
Die Regierung des Inselstaats hatte zuvor die radikalislamische Gruppe National Thowheeth Jama`ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich gemacht.
Bei den Attentätern soll es sich um Einheimische handeln. Ob auch Verbindungen zu internationalen Terrororganisationen bestehen, war zunächst unklar.
Offiziell bekannte sich weiterhin niemand zu den Anschlägen, die Fahndungen nach Hintermännern laufen noch. Die Regierung verhängte eine neue Ausgangssperre.
Diese soll ab 20 Uhr Ortszeit (16:30 Uhr deutscher Zeit) bis Dienstag um 4 Uhr gelten. Zudem soll voraussichtlich ab Mitternacht der Ausnahmezustand verhängt werden. Für Dienstag wurde ein "nationaler Tag der Trauer" ausgerufen.
Bei den Selbstmordanschlägen am Ostersonntag waren mindestens 290 Menschen ums Leben gekommen, knapp 500 weitere Personen wurden verletzt.
Unter den Opfern sollen auch mindestens 35 Ausländer sein. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass auch Deutsche getötet wurden. Insgesamt wurden nach Angaben lokaler Behörden 24 Personen im Zusammenhang mit der Anschlagserie festgenommen.
Die Anzeichen für eine Ermittlungspanne hatten sich zuletzt verdichtetet: Nach Angaben von Premierminister Ranil Wickremesinghe sollen Geheimdienstinformationen vorgelegen haben, die auf mögliche Anschläge durch die NTJ hindeuteten. Diese Hinweise wurden aber offenbar nicht weiter verfolgt.
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