Noch nie zählte die Stimme von Idioten und Einfaltspinseln mehr als heute. Erst Greta, jetzt „Rezo“: Dass sogar White-Trash-Narren eine solche Breitenwirkung zukommt, ist der eigentliche Skandal.
von Daniel Matissek via FB
Ein postpubertärer Youtuber namens „Rezo“, blaues Haar auf hohlem Schädel, kotzt sich stundenlang darüber aus, dass die CDU noch nicht völlig zur linksgrünen Karikatur ihrer selbst verkommen ist... und Dummdeutschland reagiert verzückt.
Billigste, undifferenzierteste, allerschlichteste Parolen ohne auch nur die leiseste Ahnung von komplexen Zusammenhängen, „quellengestützt“ durch ergoogelte und krude zusammengestümperte Pseudobelege - darauf fahren sie ab in der „Generation Klimaschulschwänzer“, wo man sonst keine Gelegenheit auslässt, Populisten für deren „einfache Lösungen“ an den Pranger zu stellen.
Ausgerechnet die CDU, die in der Tat dieses Land (und sich selbst) substanziell und geistig zerstört - aber eben gerade nicht in der von diesem halbstarken Hinterhofanalytiker behaupteten Weise, sondern genau umgekehrt durch ideologische Zukunftsvergessenheit -, soll noch nicht radikal genug sein?
Solche Wahngedanken erblühen im Deutschland von 2019, wo anlässlich des 70. Grundgesetz-Jubiläums eine Bedrohung dieser einzigartigen deutschen Erfolgsgeschichte nicht etwa in der schleichenden Gefährdung von Wohlstand, in der Erosion innerer Sicherheit, in der ökopathischen Beseitigung jeglicher Energiestabilität erkannt wird; auch nicht in der millionenfachen Zuwanderung von Menschen, die zu diesem Grundgesetz ideell überhaupt keinen Bezug haben.
Sondern immer nur durch „rechts!, rechts!, rechts!“: durch jene Realisten also, die ihre sieben Sinne noch beieinander haben, die realpolitisch ticken und deren geistige Heimat ironischerweise die Union einst selbst war.
Noch nie zählte die Stimme von Idioten und Einfaltspinseln mehr als heute. Erst Greta, jetzt „Rezo“: Dass sogar White-Trash-Narren und bildungsfernsten Spinnern mit ihrem präpotenten Politik- und Gesellschaftsverständnis eine solche Breitenwirkung zukommt, ist der eigentliche Skandal.
Innerhalb der Netzkultur mag ein Rezo seine Reichweite haben, gerne auch millionenfach. Selbige muss man aber nicht noch in den öffentlichen Raum transponieren durch offizielle Stellungnahmen der Unionsspitzen oder unreflektierte Elogen von Journalisten, die über jedes Stöckchen springen, das man ihnen hinhält.
Wenn dies das Niveau markieren soll, auf dem sich in Deutschland „junge, kritische Menschen politisch engagieren“, wird es höchste Zeit, eine Art Wahl-Führerschein vorzuschreiben, gegen den Grundnachweis zumindest basaler geschichtlicher und ökonomischer Minimalkenntnisse. Oder am besten gleich das Mindestwahlalter auf 25 hochzusetzen.