Es passieren derzeit merkwürdige Dinge an den Finanzmärkten: Gold und Silber crashen. US-Staatsanleihen dagegen stabil - obwohl sich große Finanzhäuser in den USA gerade von Bonds trennen: Wegen des drohenden US-Bankrotts in der nächsten Woche verkauft JPMorgan alle kurzlaufen US-Bonds.
Gold und Silber crashen - US-Bonds dagegen erweisen sich als äußerst stabil. Ein Schelm der Böses dabei denkt? In der gegenwärtigen Situation, welche von größter Unsicherheit geprägt ist, müsste eigentlich das Gegenteil der Fall sein. Immerhin trennen sich große US-Finanzhäuser von US-Bonds. Doch die Preise für US-Anleihen bleiben - oh Wunder - stabil. Gold und Silber dagegen fallen in Richtung 3-Monats-Tiefs.
Das kann man zwar als typische "Verrücktheit" der Märkte interpretieren. Aber wahrscheinlich stecken andere Beweggründe dahinter. Auf jeden Fall muss verwundern, dass aufgrund der gegenwärtigen Situation ausgerechnet US-Bonds relativ stabil bleiben, obwohl Großadressen auf der Verkäuferseite stehen und die Depots leeräumen.
So verkauft JPMorgan - die größte Bank der USA - alle Bonds, die in den nächsten Wochen fällig werden. JPM befürchtet, dass diese bei einem möglichen US-Bankrott nicht zurückgezahlt werden. Man gehe zwar nicht davon aus, dass es so weit kommt, hieß es von JPM - allerdings sehe man sich trotzdem zu dieser Maßnahme gezwungen, um jedes Risiko auszuschließen.
In einem öffentlichen Statement gab JPM gesternabend bekannt, dass man sich von allen US-Bonds getrennt habe, die im Oktober und November fällig werden.
Zuvor hatte Fidelity Investments - der größte Geldmarktfonds der USA - ebenfalls erklärt, dass man sich von allen Bonds, welche in den nächsten zwei Monaten fällig werden, getrennt habe.