Endlich hat der Mainstream entdeckt, was MMNews schon vor 3 Wochen veröffentlichte: Der Internationale Währungsfonds erörtert in einer Studie Wege aus der Finanzkrise: Sparer sollen eine 10% Rasur erhalten, um den Schuldenkollaps zu verhindern.
Schlagzeilen heute:
Focus: Irre IWF-Idee: Deutsche Sparer sollen ein Zehntel ihres Vermögens abgeben
Die Welt: "Sparer-Steuer" ist Dynamit für deutsche Bürger
Eigentlich schon fast ein alter Hut. Bei MMnews wurde schon am 16.Oktober auf die Gedankenspiele vom IWF hingewiesen, der einen 10% Haircut für alle Geldbesitzer vorschlägt. Doch die Massenmedien haben den Sachverhalt erst heute entdeckt und sogar die deutsche Huffington Post widmet sich dem Thema.
Dabei hat es erstmal gar nichts mit speziell deutschen Sparern zu tun, sondern mit den Geldvermögensbesitzern generell und speziell in der Eurozone. Wenn man diesen einfach 10% wegnimmt, dann ist die Schuldenkrise vorerst gelöst - so das IWF in seiner jüngsten Studie "Taxing Times" (was doppeldeutig für "schwierige Zeiten" wie auch für "Zeit für neue Steuern" stehen kann).
Die IWF-Experten kommen zu dem naheliegenden Schluss, dass eine Vermögensabgabe der praktikabelste Weg sei, die Überschuldung der Staaten wieder auf ein normales Niveau zu bringen.
Enteignung über Nacht
In dem Papier werden verschiedene Möglichkeiten erörtert, die Schulden los zu werden: Inflation würde das Vertrauen ins Geldsystem zerstören. Sparen dagegen geht nicht ohne gesellschaftlichen Widerstand und Aufruhr. Deshalb kommen die Experten zu dem Schluss, dass man in einer plötzlichen Enteignungs-Aktion über Nacht den Sparern einen gewissen Abschlag X abnimmt - deklariert als einmalige Vermögensabgabe. Die Durchführung müsse allerdings im Vorfeld streng geheim bleiben, damit niemand Vorbereitungen treffen könne, sich der Enteignung zu entziehen.
Wer genau rasiert werden soll, definiert das IWF nicht eindeutig. Jedoch geht aus der Studie hervor, das praktisch alle, die irgendwie Geld auf dem Konto haben, zur Kasse gebeten werden. ("households with positive net wealth").
Auch BCG für Sparer-Enteignung
Der IWF steht mit seinem Vorschlag nicht alleine da. Bereits im Frühjahr kamen die "Experten" der Boston Consulting Group (BCG) in der Studie "Back to Mesopotamia" zu einem ähnlichen Ergebnis. Um die Schuldenverhältnisse im Euro-Raum wieder zu normalisieren schlugen sie eine einmalige Vermögensabgabe von 10-30% vor.
Ein führender Berater von BCG wechselte vor kurzem ins deutsche Finanzministerium, was Spekulationen nährte, dass bereits auf höchster Ebene eine Sparer-Enteignung vorbereitet wird.