Letzter Preisanstieg bei Gold war größtenteils spekulativ getrieben, EZB-Sitzung im Fokus. - Andeutungen einer Zinssenkung dürften den Euro weiter schwächen und die Edelmetallpreise belasten.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis handelt im Vorfeld der heutigen EZB-Sitzung weitgehend unverändert bei rund 1.315 USD je Feinunze. In Euro gerechnet notiert das gelbe Edelmetall bei 975 EUR je Feinunze. Die EZB-Sitzung dürfte heute im Mittelpunkt des Marktinteresses stehen.
Denn die sehr niedrige Inflationsrate in der Eurozone im Oktober gab bereits Anlass zu Spekulationen, dass die EZB noch in diesem Jahr die Zinsen senken könnte. Die Marktteilnehmer erhoffen sich Aufschluss über das weitere Vorgehen der EZB auf der Pressekonferenz.
Andeutungen einer Zinssenkung dürften den Euro weiter schwächen und die Edelmetallpreise belasten. Wie Daten der CFTC zeigen, haben die spekulativen Finanzanleger in der Woche zum 29. Oktober ihre Netto-Long-Positionen deutlich um 33% auf 88,4 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies entspricht dem höchsten Stand seit Mitte Januar.
Der in der Berichtsperiode zu beobachtende Preisanstieg von Gold auf 1.360 USD je Feinunze war somit stark spekulativ getrieben. Damit hat sich von dieser Seite her trotz der niedrigen Preise sogar wieder Korrekturpotenzial aufgebaut.
Platin und Palladium verteuerten sich gestern um 1% bzw. 2% und können die Gewinne heute Morgen auch weitgehend verteidigen. Palladium erreichte mit 765 USD je Feinunze den höchsten Stand seit 2½ Monaten. Allerdings scheint die Investmentnachfrage nachzulassen, wie ETF-Abflüsse zeigen. Im vierten Quartal haben die Palladium-ETFs bislang gut 82 Tsd. Unzen verloren.