Was als spontaner Protest gegen den gewaltsamen Tod von George Floyd begann, artet immer mehr wie ein Feuerbrand in eine USA-weite Protestbewegung der allgemeinen bürgerlichen Unzufriedenheit aus.
„Amerika brennt“ – und das in mehr als 30 Großstädten quer über das Land. Auslöser war der wahrscheinliche Erstickungstod von George Perry Floyd (46) nach einer gewaltsamen Verhaftung in Minneapolis vor einer Woche.
Der „Tat“-Polizist Derek Michael Chauvin (44) ist inzwischen aus dem Dienst entlassen, verhaftet und des Totschlags (Mord dritten Grades) angeklagt worden. Die letzten Worte des Getöteten, der von der Polizei buchstäblich erstickt wurde, lauteten: „I can’t breathe“ („Ich kann nicht mehr atmen, ich bekomme keine Luft mehr“). Diese Worte sind inzwischen zum Slogan der weltweiten Protestbewegung geworden.
An der Tat beteiligt war eine Polizeigruppe von vier Mann. Alle sind auf dem Video klar erkenntlich. Ein Video, das von einem protestierenden Zuschauer mit der Tonspur aufgenommen und sofort ins Netz gestellt wurde. Ein erschreckendes Bild nicht ungewöhnlicher brachialer Polizeigewalt.
Nachdem George Floyd nicht mehr sprach, wurde er – auffällig langsam und widerwillig – „entlastet“ und auf einen Schragen gelegt und von dort mit der Ambulanz ins Spital gefahren, wo nur noch sein Tod durch Ersticken festgestellt werden konnte. George Floyd war Schwarzer, darum tauchten sofort rassistische Anschuldigungen auf, die sich rasend schnell im Internet verbreiteten und verstärkten.
Massive Proteste fanden und finden in Washington statt. Und das zum Teil direkt vor dem Weissen Haus. Was den Secret Service veranlasst hatte, in aller Eile viele Barrikaden aufzustellen, um den direkten Zugang an die Gitter-Abgrenzung und zum Garten des Weißen Hauses zu verhindern.
Die Proteste wurden so violent und heftig, dass der Secret Service offensichtlich die Nerven verlor und Präsident Trump mit seiner ganzen Entourage in den atomsicheren Bunker unter dem Weissen Haus zügelte.
Was Trump als „Schmach“ empfand und sich nach einer Stunde wieder in seine Büroräumlichkeiten zurückzog. „Chaos im Weißen Haus – Chaos im ganzen Land“, spottete dann eine grosse Anzahl von Bürgern in den Sozialen Medien.
Die Unruhen, die inzwischen das gesamte Land erfass(t)en, haben in einem nächsten Schritt zu Brandstiftungen und Plünderungen geführt. Präsident Trump goss noch Öl ins Feuer, als er erklärte: „After the looting comes the shooting“, mit anderen Worten: „Nach den Plünderungen kommen die Schießereien“.
Er griff auch sofort den demokratischen Bürgermeister Jacob Frey von Minneapolis massiv an und bezichtigte ihn der Unfähigkeit, was sich dieser aber prompt verbot! Trump drohte auch, bei weiteren Unruhen „sein“ Militär einzusetzen und hart durchzugreifen. Das heisst bei Trump: Schießbefehl! Klare Wahlpolitik, die er auch auf dieser Schiene betreibt.
Was als spontaner Protest gegen den gewaltsamen Tod von George Floyd begann, artet immer mehr wie ein Feuerbrand in eine nationenweite Protestbewegung der allgemeinen bürgerlichen Unzufriedenheit aus. Das zog sofort wieder Radau suchende Schichten in ihren Bann.
Vielerorts übernahmen sie die Kontrolle mit Chaos, Plünderungen, Brandschatzungen und körperlichen Attacken. Gegen Polizei und Feuerwehr sowie die von vielen Staaten aufgebotenen National Guards.
Diese fuhren meist mit schwerem Geschütz auf, Wasserwerfern, Tränengas, Pfefferspray und Schlagstöcken. Was zu weiteren Eskalationen führte und vielerorts die Behörden während kurzer oder gar längerer Zeit die Kontrolle und die Übersicht verlieren ließ.
Eines ist derweil klar: Wenn die Ausschreitungen nicht bald eingedämmt werden und die USA wieder zur Tagesordnung zurückkehren dürften die Unruhen noch einen viel stärkeren - nicht nur wirtschaftlichen -Schaden anrichten als Coronna.