Fallende Aktienmärkte und schwächerer US-Dollar unterstützen Gold und kompensieren anhaltende ETF-Abflüsse. - Heute vor einem Jahr begann der historische Preiseinbruch von Gold und Silber. Innerhalb von zwei Handelstagen gab Gold damals um 15% nach, Silber sogar um 18%.
Von Commerzbank Commodtiy Research
Der Goldpreis stieg gestern auf ein 2½-Wochenhoch von 1.325 USD je Feinunze und handelt am Morgen nicht weit davon entfernt. Für Unterstützung sorgen schwächere Aktienmärkte. So fiel der japanische Nikkei-Index in der Nacht auf ein 6-Monatstief. Die Nasdaq verzeichnete gestern den stärksten Tagesrückgang seit August 2011. Auch das unerwartet taubenhafte Fed-Protokoll von Mitte der Woche wirkt weiterhin unterstützend auf den Goldpreis, weil der US-Dollar seither zur Schwäche neigt.
Die Gold-ETFs verzeichneten dagegen auch gestern leichte Abflüsse. Seit Wochenbeginn haben sich deren Bestände um ca. 3 Tonnen verringert. Das ist zwar deutlich weniger als der Abfluss von 15 Tonnen in der Vorwoche, bleibt aber dennoch ein unterschwelliger Belastungsfaktor für den Goldpreis. Da auch die physische Nachfrage derzeit nur wenig Impulse liefert, dürfte der jüngste Preisanstieg vor allem spekulativ getrieben sein. Aufschluss hierüber können die CFTC-Daten heute nach Handelsschluss geben. Diese dürften einen Anstieg der spekulativen Netto-Long-Positionen zeigen. Silber hat es bislang nicht geschafft, sich über 20 USD je Feinunze zu etablieren.
Am Morgen fällt Silber wieder unter diese Marke. Auch die positive Tendenz bei den Industriemetallen kann Silber am Morgen keine Unterstützung geben, was die relative Schwäche von Silber verdeutlicht. Heute vor einem Jahr begann der historische Preiseinbruch von Gold und Silber. Innerhalb von zwei Handelstagen gab Gold damals um 15% nach, Silber sogar um 18%. Von diesem Preissturz haben sich Gold und Silber bis heute nicht erholen können.