Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor zunehmender Gewaltbereitschaft von Linksextremisten gegen politische Gegner.
Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Laut einem vertraulichen Lagebild erreichen solche Übergriffe seit Anfang 2019 eine "neue Qualität".
Autonome trieben ihre Aktionen so "kompromisslos" voran, dass in Einzelfällen auch "von einem bedingten Tötungsvorsatz" auszugehen sein dürfte, so das BKA. Im Zuge ihres "antifaschistischen Kampfes" radikalisierten sich Teile des linken Milieus immer weiter.
Dies gelte insbesondere für die Leipziger Szene, die neben Berlin und Hamburg als eine Hochburg gilt. Seit 2019 stellten die Staatsschützer bundesweit rund 100 linke Angriffe auf vermeintliche oder tatsächliche Rechtsextremisten fest.
Die Übergriffe erfolgten spontan, wenn Menschen etwa anhand ihrer Kleidung als Gegner identifiziert worden seien, schreibt das BKA.
So sei etwa ein Kanalarbeiter in Leipzig von fünf Menschen überfallen worden, weil er eine Kopfbedeckung einer in rechten Kreisen beliebten Kleidermarke trug. Der Mann habe Platzwunden am Kopf und einen Jochbeinbruch erlitten. Darüber hinaus würden mutmaßliche Rechte auch ganz gezielt für gewalttätige Attacken ausgewählt.
Als Beispiel nennen die Ermittler einen Überfall von rund 20 Angreifern auf drei Menschen im Mai in Stuttgart. Eines der Opfer wurde lebensgefährlich verletzt. Linksextreme Mordanschläge auf politische Gegner erwartet das Bundeskriminalamt aber derzeit nicht.
Foto: Linksextremisten aus dem "Schwarzen Block", über dts Nachrichtenagentur