Nach Einschätzung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides könnte der erste Impfstoff gegen Covid-19 in rund sechs Monaten zur Verfügung stehen.
"Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird", sagte Kyriakides dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
Der Impfstoff könne zwar nicht auf Anhieb alle Probleme lösen, aber er werde es "schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren", wenn eine "kritische Masse von Bürgern insbesondere in den Risikogruppen" geimpft worden seien.
Kyriakides äußerte sich besorgt über steigende Infektionszahlen überall in der EU. "Wir sehen eine steigende Zahl kleinerer und größere Ausbrüche in mehreren Mitgliedstaaten." Sie appellierte an die EU-Staaten, die Infektionsherde "zügig lokal einzugrenzen mit Tests, Kontaktverfolgung und der sofortigen Isolation" der Betroffenen.
Einen erneuten Lockdown wollte die Kommissarin nicht explizit ausschließen. "Die Unsicherheiten rund um das Virus bleiben", sagte sie. "Mehr denn je müssen wir jetzt wachsam bleiben und nicht nachlässig werden, um einen zweiten Lockdown zu vermeiden."
Foto: Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz, über dts Nachrichtenagentur