Deutsche Bank hält Defizite in Euro-Staaten weiter für zu hoch. Jain betonte, die Wettbewerbsfähigkeit "in vielen Ländern muss noch deutlich besser werden".
Die Führungsspitze der Deutschen Bank hält die Defizite der Euro-Staaten weiterhin für deutlich zu hoch. "Es ist bemerkenswert, was sich in den vergangenen zwei Jahren in Sachen Euro-Krise getan hat. Die Länder haben schmerzhafte Wirtschaftsreformen eingeleitet, um wettbewerbsfähiger zu werden. Das Wichtigste: Sie haben die notwendige Haushaltskonsolidierung erreicht, immer ermutigt und unterstützt durch die Bundesregierung. Trotzdem bleibt noch sehr viel zu tun. Die Defizite in vielen Ländern sind weiterhin zu hoch", sagte der Vorstandschef des Geldhauses, Anshu Jain, im Gespräch mit der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe).
Jain betonte, die Wettbewerbsfähigkeit "in vielen Ländern muss noch deutlich besser werden". Auch die Jugendarbeitslosigkeit sei immer noch zu hoch. "Ich befürchte, dass wir historisch niedrige Wachstumsraten von einem bis 1,5 Prozent haben werden, falls man die Reformen nicht fortsetzt. Zu wenig, um damit die hohe Arbeitslosigkeit spürbar zu senken und zu wenig, um die Staatsverschuldung zu verringern", sagte Jain.
Der Manager forderte die Euro-Länder zum mehr Reformen auf: "Die Reform der Arbeitsmärkte ist von zentraler Bedeutung. Flexibilität bei der Arbeitszeit sowie klare Zuständigkeiten in den Betrieben erhöhen die Produktivität und verringern die Produktionskosten. Das steigert die Nachfrage und schafft neue Arbeitsplätze." Das wichtigste sei jedoch "mehr Sicherheit bei politischen Entscheidungen, die es den Firmenchefs erlaubt, langfristige Investitionen zu planen, neue Produkte zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen", betonte Jain.