Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat zeitnah einen befristeten Shutdown gefordert, um das exponentielle Wachstum der Corona-Fallzahlen in Deutschland zu stoppen.
"Wir brauchen eine Atempause, eine Art Wellenbrecher-Lockdown", sagte Lauterbach dem Fernsehsender Phoenix. "Wir müssen aus dem exponentiellen Wachstum wieder raus, sonst sind wir in drei Wochen wieder da, wo wir im Frühjahr waren, nur dass wir dann vor einem langen Winter stehen und in einen kompletten Lockdown müssten."
Dieser sei dann alternativlos, warnte er. Das exponentielle Wachstum lasse keinen "dritten Weg" zu. In den umliegenden Ländern sehe man bereits, wo die Entwicklung hingehe, dort fehle es zum Teil bereits an Intensivbetten, die Fallzahlen seien hoch. "Wir sind da nur zehn bis 15 Tage hinterher", mahnte Lauterbach.
Schulen, aber auch Pflegeeinrichtungen müssten möglichst lange offen gehalten werden. "Dafür müssen wir kämpfen", so der SPD-Politiker. Er schlägt einen "Zwischen-Lockdown" vor, in dem für eine begrenzte Zeit Restaurants, Fitnessclubs und Sportvereine geschlossen werden, sowie Freizeitaktivitäten allgemein zurückzufahren.
"Wir brauchen eine massive Reduzierung der Kontakte in den nächste Wochen, um aus dem Wachstum herauszukommen", so Lauterbach. Am Mittwoch will die Kanzlerin mit den Länderchefs über weitere Maßnahmen beraten, um die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Griff zu bekommen.
Foto: Wegen Coronakrise geschlossener Laden, über dts Nachrichtenagentur