Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) glaubt nicht daran, dass ein Corona-Impfstoff noch in diesem Jahr in Deutschland verabreicht wird. "Ich rechne damit, dass das ganz früh im nächsten Jahr in den allerersten Tagen losgehen kann", sagte der CDU-Politiker in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". Braun sprach sich unterdessen gegen Sonderrechte für geimpfte Menschen aus.
Mit Blick auf Beschäftigte im Gesundheitswesen sagte er: "In der Phase davor, wo wir noch nicht genügend Impfstoff haben, sagen wir ja, dass bestimmte Gruppen zuerst den Impfstoff bekommen. Das ist ein Vorteil. Und wir anderen stehen alle zurück, weil wir es richtig finden, dass diese Gruppen wegen ihrer besonderen Gefährdung zuerst geimpft werden. Dann heißt das aber umgedreht, dass ich es nicht richtig finde, wenn diese Gruppen dann daraus weitere Vorteile ziehen."
Braun argumentierte weiter, es müsse klar sein, dass geimpfte Personen das Virus nicht weitergeben können: "Bevor wir nicht auch sicher sind, dass sogenannte sterile Immunität vermittelt wird von dem Impfstoff, und man eben auch als Geimpfter niemand anderen mehr anstecken kann, gibt es sowieso noch weiterführende Gründe, für zum Beispiel das Aufrechthalten der Maßnahmen."
Ob es im neuen Jahr wieder volle Fußballstadien oder gut besuchte Konzerte geben kann, wollte Braun nicht versprechen. "Ich glaube, dass die Pandemie 2021 schrittweise ihren Schrecken verliert. Aber wie weit wir wirklich kommen, kann keiner sagen." Er sei überzeugt, dass es im Herbst 2021 nicht mehr solche Beschränkungen geben müsse, wie es aktuell der Fall sei. "Da bin ich sehr zuversichtlich. Das ist eine Hoffnung, das kann keiner versprechen", so Braun.
Foto: Impfpass, über dts Nachrichtenagentur