In der Westukraine gibt es Proteste gegen die von Präsident Pjotr Poroschenko verordnete Mobilmachung. Das regionale Wehrkommando teilte mit, dass nur 20 Prozent der Rekrutierten bereit seien, in den Kampf zu ziehen.
In der Westukraine gehen Menschen wieder auf die Straße, um gegen die von Präsident Pjotr Poroschenko verordnete Mobilmachung zu protestieren. Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) berichten von einem Protestcamp in Tschernowzy (Czernowitz) und Protesten in Lwow (Lemberg) gegen die Entsendung der Rekruten nach Donbass.
Vor Militärkasernen in Tschernowzy haben Demonstranten rund 40 Zelte eingerichtet, berichtete die Special Monitoring Mission (SMM) am Freitag. Drei Demonstranten teilten den OSZE-Beobachtern mit, dass sie und weitere rund 200 Männer trotz strafrechtlicher Konsequenzen die Mobilmachung verweigern würden.
Das regionale Wehrkommando teilte mit, dass nur 20 Prozent der Rekrutierten bereit seien, in den Kampf zu ziehen. Die Generalstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben bereits mehr als tausend Ermittlungsverfahren wegen Dienstverweigerung eingeleitet. Am 20. Juli hatten Einwohnerinnen in Lwows Vorort Gamalijewka eine Autobahn nach Kiew versperrt, um die Entsendung ihrer Söhne in den Krieg zu verhindern.