Die neue Virus-Mutation sei "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form, sagte der britische Premierminister Boris Johnson. Niederlande stoppen Flüge aus Großbritannien.
Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien dürfen aus dem Königreich kommende Passagiermaschinen nicht mehr in den Niederlanden landen. Diese Regelung gelte von Sonntagmorgen bis zum 1. Januar, erklärte die Regierung in Den Haag. Sie teilte zudem mit, dass ein Fall der neuen Mutation auch in den Niederlanden entdeckt worden sei.
Die neue Virus-Mutation sei ersten Erkenntnissen zufolge "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form, sagte der britische Premierminister Boris Johnson. Bisher deute aber nichts darauf in, "dass sie tödlicher ist oder eine schwerere Form der Krankheit verursacht". Auch die Wirksamkeit von Impfstoffen werde durch den neuen Virus-Stamm nicht beeinträchtigt, versicherte Johnson.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor der Mutation des Coronavirus, das jetzt in Großbritannien grassiert, und weiteren möglichen Mutationen gewarnt.
"Es ist sehr wahrscheinlich, dass Mutationen die Ansteckungsgefahr erhöhen", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben). "Das ist ein weiterer Grund dafür, dass die zweite Welle nicht so stark werden darf." Je mehr Ansteckungen man zulasse, desto größer sei die Wahrscheinlichkeit, dass noch gefährlichere Mutationen folgen.
"Das ist quasi ein Teufelskreis: Mehr Ansteckungen führen zu mehr Mutationsgelegenheiten und damit zu mehr Mutationen. Diese wiederum führen zu mehr Ansteckungen. So geht es dann immer weiter." Darum sei es auch "Schwachsinn", über Ansteckungen Herdenimmunität herstellen zu wollen, so der SPD-Politiker. Wegen einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien hatte die Regierung zuvor einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt. Die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, sagte Premierminister Boris Johnson am Samstag vor Journalisten in London. Allerdings gebe es keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe schlechter dagegen wirkten.