Am 4. Januar wollen die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten über eine mögliche Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus beraten, doch die Datenlage betreffend der Neuinfektionszahlen wird dann nur schwer interpretierbar sein.
An Weihnachten und über den Jahreswechsel gehen vermutlich weniger Menschen zum Test, viele Gesundheitsämter und Landesbehörden übertragen keine Daten, wie das RKI mitteilte.
Zwischen den Feiertagen und in der ersten Januarwoche könnten die Zahlen aus denselben Gründen niedrig bleiben, oder es kommt im Gegenteil zu einem Nachholeffekt und daraus resultierend besonders hohen nominellen Neuinfektionszahlen.
Aufgrund der fehlenden Erfahrung kann das niemand seriös vorhersagen. Erst ab etwa 11. Januar ist wieder eine ganz "normale" Testwoche ohne Sondereffekte zu erwarten, die sich dann aber allenfalls mit den Tagen vor Weihnachten sinnvoll vergleichen ließe. Doch aus das könnte zu irreführenden Ergebnissen führen, weil die Teststellen vor Weihnachten einen Ansturm von Menschen gemeldet hatten, die sich offensichtlich vor dem Familienbesuch freiwillig testen lassen wollten.
Aussagekräftige Vorwochenvergleiche wären damit sogar erst eine weitere Woche später, ab etwa 18. Januar wieder möglich.
Anders sieht es mit den Daten der Krankenhäuser aus: Die sind verpflichtet, die belegten Intensivbetten auch über die Feiertage kontinuierlich zu melden. Während die am Samstagmorgen veröffentlichen RKI-Zahlen betreffend der Neuinfektionen weniger als halb so hoch waren wie sieben Tage zuvor, geht die Zahl der belegten Intensivbetten weiter steil nach oben.
Gegen 9 Uhr wurden bundesweit 5.430 Covid-19-Patienten intensiv behandelt, 68 mehr als am Vorabend und so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 14.044 Intensivpatienten werden aus anderen Gründen behandelt, 14.921 Intensivbetten sind aktuell frei oder innerhalb von sieben Tagen als Notfallreserve zusätzlich aufstellbar.
Foto: 22.12.: Lange Warteschlange für einen Corona-Test vor Weihnachten, über dts Nachrichtenagentur