Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag eine Diskussion über verschärfte Corona-Auflagen ohne Tabus gefordert und auch Ausgangssperren ins Gespräch gebracht.
"Für die Ministerpräsidentenkonferenz darf es keine Denk- und Diskussionsverbote geben. Dies gilt für das Thema Ausgangssperre, aber auch für die Diskussion um die Arbeit im Homeoffice", sagte Hans der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Er sehe beim Homeoffice durchaus noch Nachholbedarf. Das Gleiche gelte für das Tragen der FFP2-Masken. "Dadurch schützt man nicht nur andere, sondern auch sich selbst."
Deshalb sollte man als Staat dafür sorgen, dass diese Masken überall und unkompliziert allen Bürgern zur Verfügung stünden, sagte der CDU-Politiker. "Mehr Impfen allein verhindert nicht einen weiteren Lockdown. Das zeigt die Situation in Großbritannien und in Israel", mahnte Hans.
Man müsse mehr tun, jeder einzelne sei gefordert, sich verantwortungsvoll zu verhalten, so der Ministerpräsident. Sorge bereite die Virus-Mutation, deren Ausbreitung und Gefährlichkeit wissenschaftlich bislang noch nicht genügend abgeschätzt werden konnte. "Eine Lage mit hohen Corona-Werten und entsprechenden Sorgen und Ängsten in der Bevölkerung, wie derzeit etwa in Großbritannien, darf bei uns nicht entstehen", mahnte der Christdemokrat.
Daher müssten Bund und Länder rechtzeitig handeln, bevor sich das mutierte Virus auch in Deutschland massiv verbreite. "Vor diesem Hintergrund sollten wir eine bundesweit einheitliche Verschärfung der bisherigen Maßnahmen nicht ausschließen." Auch in den europäischen Grenzregionen "brauchen wir insbesondere wegen der neuen Varianten des Virus einen europäischen Gleichklang in der Bekämpfung der Epidemie", sagte Hans.
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