Der Virologe Martin Stürmer warnt davor, mit zu vielen Öffnungsmaßnahmen der "Delta"-Variante des Coronavirus Vorschub zu leisten. "Wir dürfen halt jetzt den Fehler nicht machen, wieder zu viel zuzulassen", sagte er am Samstag dem Deutschlandfunk.
"Weil wenn wir das tun, dann geben wir der Delta-Variante einen Nährboden, mit dem sie sich verbreiten kann, und sie kann es deutlich effektiver als eben Alpha zum Beispiel im Frühjahr", so Stürmer.
Es sei ein sehr schmaler Grat zwischen zu viel Warnung und zu viel Euphorie, und den müsse man natürlich irgendwo finden. "Ich glaube, diese Findungsphase, die müssen wir jetzt sehr schnell eingehen, weil wir hinken mit unseren Zahlen, die wir sehen, mit unserer Prävalenz von sechs Prozent Delta, natürlich immer noch ein, anderthalb Wochen hinterher, weil das Infektionsgeschehen, was wir jetzt messen, ist schon passiert", argumentierte der Wissenschaftler.
"Wir haben es selber in der Hand, dass wir diesen guten Sommer bekommen, und ich gehe sogar noch ein Stückchen weiter und sage auch, wenn wir uns wirklich gut verhalten, wird auch der Herbst nicht unbedingt in einer wirklich vierten Welle, massiven vierten Welle enden und in weiteren Lockdown-Maßnahmen", so der Virologe. Aber man könne sich das auch noch "verderben, indem wir jetzt zu leichtsinnig werden", sagte Stürmer.
Foto: Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur