Europameisterschaft München: Nur mit Müh und Not gelang Deutschland das 2:2 gegen Ungarn. In den Pressestimmen ging es jedoch häufig nicht um's Spiel, sondern Orbans Politik. Deutsche Medien titelten gar einen Eklat.
Pressespiegel zum Spiel Deutschland Ungarn:
Eurosport:
Deutschland steht nach einem 2:2 (0:1) gegen Ungarn in der Fußball Arena München im Achtelfinale der Europameisterschaft. Eine Zitterpartie, bei der die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw sich nicht mit Ruhm bekleckerte. Nur Leon Goretzka, Mats Hummels und Kai Havertz waren im Eurosport-Check besser als Note 4, dafür gab es gleich viermal die 5.
BILD:
Der deutsche Fußball entgeht um Haaresbreite seiner nächsten Vollblamage!
2:2 gegen Ungarn. Als Gruppenzweiter qualifizieren wir uns für das Achtelfinale. Treffen am Dienstag (18 Uhr) auf England. In Wembley. In unserem Lieblingsstadion. Ein Klassiker. Doch da muss es besser werden. Viel besser. Sonst sehen wir gegen die bislang harmlosen Engländer alt aus…
RP-Online
Die ungarischen Anhänger haben vor und während des EM-Spiels in München gegen Deutschland für einen Eklat mit homophoben Sprechchören gesorgt. Ein Deutschland-Anhänger lief derweil mit einer Regenbogen-Flagge über das Feld.
Kicker
Die ungarischen Anhänger haben vor und während des EM-Spiels in München gegen Deutschland für einen Eklat mit homophoben Sprechchören gesorgt. Ein Deutschland-Anhänger lief derweil mit einer Regenbogen-Flagge über das Feld.
Deutschland musste also wieder gegen das Ausscheiden anrennen - und Löw das Ende seiner Amtszeit verhindern. Und das tat er auch proaktiv, denn das entscheidende Tor zum deutschen Weiterkommen - kurz nachdem Kroos (81.) schon eine gute Möglichkeit vergeben hatte - war schließlich eine Koproduktion von drei Jokern: Der erst kurz zuvor gekommene EM-Debütant Musiala leitete ein, der Schuss des bereits davor eingewechselten Werner wurde geblockt - und am Ende stand einer, der bereits zu Beginn des zweiten Durchgangs ins Spiel gekommen war: Goretzkas entschlossener Abschluss wurde noch leicht abgefälscht und schlug zum 2:2 im Netz ein (84.).
ZEIT:
Es war ein ständiges Hin und Her. Hier ein Tor in München, da ein Tor in Budapest. Zwischenzeitlich wurde mehr gerechnet als Fußball gespielt und geschaut. Gibt es im so genannten Trainerstab auch einen Mathematiker? Die Rechnerei war kein gutes Zeichen für die deutsche Mannschaft, nur mit einem Unentschieden oder einem Sieg wäre Deutschland sicher weiter. Am Ende war viel Glück dabei, dass ein 2:2 gegen Ungarn raussprang. Beinahe wäre Deutschland als Gruppenletzter ausgeschieden.
Kapitän Manuel Neuer: "Wir sind einfach nur erleichtert, dass wir es geschafft haben. Wir lagen in Rückstand, sind wieder in Rückstand geraten. Es war natürlich ein Nervenkrimi. Es ist natürlich schwer gegen so eine Mannschaft, wenn du 0:1 hinten liegst.
Bundestrainer Joachim Löw: "Wir haben schon auch extrem gute Moral bewiesen. Fehler gemacht, aber gefightet bis der Ausgleich gefallen ist. Die Moral war sensationell gut. Das war nichts für schwache Nerven. Wir wussten, Ungarn haut alles rein, laufen alles zu. Dann haben wir leider einen Fehler gemacht.