Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat den ursprünglich für 9. September 2021 geplanten bundesweiten "Warntag" abgesagt. Stattdessen solle ein solcher Testlauf erst wieder im September 2022 stattfinden, teilte das BBK am Mittwoch mit.
Im letzten Jahr hatte am 10. September der erste bundesweite "Warntag" seit der Wiedervereinigung stattgefunden - die Bevölkerung sollte über die wenigen auf Dächern verbliebenen Sirenen, aber auch über Warn-Apps, über Rundfunk und Fernsehen gewarnt werden.
Das Ganze endete aber in einem Desaster, offensichtlich waren die Behörden nicht in der Lage, den geplanten Probealarm auszulösen, weil die technische Infrastruktur überlastet war. Manche Rundfunk- und Fernsehsender lösten kurzerhand selber "Alarm" aus, weil die Probe ja schließlich angekündigt war, doch der eigentliche Testlauf galt als gescheitert.
Eigentlich sollte anschließend jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September ein bundesweiter Warntag stattfinden, doch daraus wird nun vorerst nichts. Das BBK baue derzeit "eine umfassende Testlandschaft auf, um das Zusammenwirken der Warnsysteme in ihrer Komplexität und Verknüpfung miteinander frühzeitig sicherstellen zu können", hieß es nun, wohlwissend, dass das bisherige System nicht belastbar ist.
Diese Testumgebung werde aber erst im ersten Quartal 2022 zur Verfügung stehen, so das BBK. Das Bundesamt will nach jahrelangem Abbau nun auch wieder den Aufbau neuer und die Ertüchtigung vorhandener Sirenen fördern: in den nächsten zwei Jahren gibt es dafür 88 Millionen Euro.
Foto: Geschäftsfrauen mit Smartphone, über dts Nachrichtenagentur