Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) hat sich für den verstärkten Einsatz des sogenannten "Nudgings" als Instrument der Politik ausgesprochen. "Mit einem kleinen Stups in die r...
Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) hat sich für den verstärkten Einsatz des sogenannten "Nudgings" als Instrument der Politik ausgesprochen. "Mit einem kleinen Stups in die richtige Richtung lässt sich manchmal mehr für Verbraucherinnen und Verbraucher erreichen als mit mehr staatlichem Zwang und Verboten", schrieb Maas in einem Beitrag für den "Tagesspiegel" (Samstagausgabe).
"`Nudging` ist der kluge Mittelweg zwischen staatlicher Bevormundung und Tatenlosigkeit, zwischen Überregulierung und Laissez-faire." Als Beispiel nennt der Minister Verkehrsampeln: Obwohl es verboten und gefährlich sei, eine Straße bei Rot zu überqueren, täten dies täglich Tausende Menschen.
"Um mehr Verkehrssicherheit zu erreichen, könnte man neben jede Ampel einen Polizisten stellen und die Bußgelder drastisch erhöhen. Aber das eine wäre nicht praktikabel und das andere nicht wirksam. Viel effektiver sind Fußgängerampeln, die mit einem `Countdown` anzeigen, wann sie auf Grün umspringen."
Modellversuche hätten gezeigt, dass sehr viel weniger Menschen bei Rot gehen, wenn sie wissen, wie lange sie noch warten müssen. "Nudging" ist ein auf Verhaltenspsychologie basierendes Konzept. Demnach können positive Verstärkung und indirekte Vorschläge die Entscheidungsfindung von Gruppen und Individuen mindestens genau so stark beeinflussen wie direkte Anweisungen oder Gesetze.