Der Präsident des Reservistenverbandes, der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, hat angesichts des Kriegs in der Ukraine hervorgehoben, dass Reservisten zum Einsatz bereitstünden. "Wenn man die Reserve braucht, dann steht sie Gewehr bei Fuß", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben). "Die Coronakrise und das Hochwasser haben gezeigt, dass die Reserve in einer großen Breite einsetzbar ist - das geht bis hinein in den Schutz kritischer Infrastrukturen."
Auch in Auslandseinsätzen seien Reservisten in der Vergangenheit und auch jetzt aktiv, so im Kosovo, in Afghanistan und in Mali, fügte Sensburg hinzu. "Wir sind da so organisiert, dass das schnell auf den Weg gebracht werden kann - und zwar in wenigen Tagen", sagte er mit Blick auf einen möglichen Einsatz in Osteuropa. "Wir würden da viele freiwillige Meldungen bekommen." Pro Jahr verließen rund 15.000 Zeitsoldaten die Bundeswehr, die anschließend als Reservisten dienten. Insgesamt liege die Zahl der einsatzfähigen Reservisten mittelfristig bei bis zu 40.000. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte am Donnerstag in der Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundestages erklärt, dass sie mit Sensburg über einen möglichen Einsatz von Reservisten sprechen wolle. Das bereits für Donnerstag geplante Gespräch kam dann aber aus Termingründen zunächst nicht zustande.
Foto: Bundeswehr-Soldaten, über dts Nachrichtenagentur