Rettungsprogramm jetzt auch für Bauern? Wegen Russland-Sanktionen und Preisverfall durch Überproduktion sinken die Preise für landwirtschaftliche Produkte dramatisch. Nun fordern Landwirte ein EU-Nothilfeprogramm.
Europas Bauern gehen politisch in die Offensive. Wegen heftiger Proteste französischer Landwirte auf Grund des Preisverfalls bei Fleisch, Milch, Obst, Gemüse und Getreide soll nach Focus-Informationen am 7. September in Brüssel ein Sondergipfel der EU-Agrarminister tagen.
Der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied (DBV) fordert im Nachrichtenmagazin Focus vom EU-Gipfel „konkrete Beschlüsse für ein Unterstützungsprogramm“. Die EU sollte auch eine Export-Offensive für Agrargüter und Lebensmittel beschließen, „für deren Finanzierung die Superabgabe – eine Abgabe für zu viel gelieferte Milch 2014 – in Höhe von 900 Millionen Euro genutzt werden kann“, so Rukwied im Focus. Notwendig seien auch Liquiditätshilfen und vorfristige Auszahlungen der Direktzahlungen an die Bauern.
Die Ursachen für den Preiseinbruch in der europäischen Agrarwirtschaft liegen in den wirtschaftlichen Schwächen wichtiger Exportländer wie China und im Russland-Embargo, das Europas Bauern Milliarden-Ausfälle kostet.