Die Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) lässt mal wieder einen Artikel im SPIEGEL veröffentlichen. Es geht um den Boom auf Griechenlands Inseln, um böse Reiche, Ungerechtigkeit und Klima. Was hat ein bezahlter Artikel noch mit Journalismus zu tun?
Verdächtig lange blieb ein Spiegel-Artikel zum Thema Kykladen-Inseln (Griechenland) online, ganz oben, ohne hinter hinter der Bezahl-Schranke zu stehen. Die üblichen Themen: Ungerechtigkeit und Klima, Untergang. Der unbedarfte Leser fragt sich, warum ausgerechnet sowas beim Spiegel als Top-Story landet? Also ziemlich prominent ganz oben und das für außergewöhnlich lange Zeit. Das Tourismusgeschehen auf den Kykladen spielt in der Weltpolitik und auch in Deuschland aktuell sicherlich eine untergeordnete Rolle. Trotzdem wurde es vom Spiegel aus den Tiefen der Nebensächlichkeit nach ganz oben gespült.
Wer weiter nach unten scrollt, kann dann das Geheimnis der Topstory lesen. Dort steht im Kleingedruckten:
"Das Projekt (also u.a. dieser Artikel) ist langfristig angelegt und wird von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) unterstützt. Ein ausführliches FAQ mit Fragen und Antworten zum Projekt finden Sie hier."
Der Spiegel kassiert also Geld, damit die Bill & Melinda Gates Foundation ihre politische Agenda verbreiten kann. Nun ist es kein Geheimnis, dass der Spiegel von der Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF Millionen kassiert). Aber dass der aktuelle Journalismus und aktuelle Themen den Vorgaben von Bill Gates weichen, und man eine solche nebensächliche Story auch noch langer Zeit ganz oben als Topstory verkauftt, ohne übliche Bezahlschranke, hat eigentlich nichts mehr mit Journalismus zu tun. Auch wenn man unten dann den Disclaimer findet.
Geht dem Spiegel das Geld aus? Können sie sich eigene Redakteure und Recherche nicht mehr leisten? Braucht das Blatt die Unterstützung eines umstrittenen Milliardärs? Ist damit der Ruf vollends ruiniert? Was hat das doch mal Journalismus zu tun?