Nach dem am Samstagmorgen überraschend gestarteten Angriff der radikal-islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Todesopfer in Israel bis Sonntagmorgen auf über 250 gestiegen, über 1.800 Personen wurden verletzt. Nach Gegenangriffen der israelischen Armee starben im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben mindestens 230 Menschen. Eine unbekannte Zahl an aus Israel entführten Menschen soll weiterhin im Gazastreifen von der Hamas als Geisel gehalten werden.
Unterdessen beschoss die im Libanon agierende Hisbollah Israel mit Mörsergranaten auch aus dem Norden. Bewohner im Norden Israels wurden angewiesen, in der Nähe von Notunterkünften zu bleiben. Zahlreiche Flüge aus dem Ausland nach Israel wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt, einige bereits in der Luft befindliche Maschinen sollen den Flug abgebrochen haben. Nachdem es aus Deutschland zahlreiche Solidaritätsbekundungen mit Israel gegeben hatte, versammelten sich im Berliner Bezirk Neukölln am Samstagabend auch Menschen, die den Angriff auf Israel feiern wollten. "Aufgrund wiederholter israelfeindlicher und gewaltverherrlichender Ausrufe" sei eine Veranstaltung im Bereich Sonnenallee kurz nach Beginn aufgelöst worden, teilte die Berliner Polizei mit. Die Beamten seien in der Nacht mit verstärkten Kräften im Einsatz, "um jüdische und israelische Einrichtungen zu schützen und israelfeindliche Straftaten im Stadtgebiet zu verhindern", wie es hieß.
Foto: Grenzübergang Erez zum Gazastreifen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur