Die Bauern geben nicht nach. Die Stimmung in Berlin heizt sich auf. Bauernverband: "Wir brauchen einen Politikwechsel, der die Bedürfnisse unserer Bevölkerung, des Mittelstands, der Wirtschaft und der Landwirtschaft in den Vordergrund stellt."
Bauernpräsident Joachim Rukwied hält den von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagenen Abbau bürokratischer Lasten in der Landwirtschaft für unzureichend. "Auch gutgemeinte Vorschläge zum Bürokratieabbau helfen nicht", sagte Rukwied der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
"Ich habe den Eindruck, dass die Ampelkoalition immer noch nicht verstanden hat: Faule Kompromisse beim Agrardiesel werden wir nicht akzeptieren." Zugleich sagte der Präsident des Bauernverbandes: "Wir brauchen einen Politikwechsel, der die Bedürfnisse unserer Bevölkerung, des Mittelstands, der Wirtschaft und der Landwirtschaft in den Vordergrund stellt." Die starke Unterstützung aus der Gesellschaft gebe den BauernZuversicht, so Rukwied. "Dafür sind wir sehr dankbar."
Kurz vor dem Höhepunkt ihrer Aktionswoche ist der Andrang von Landwirten vor ihrer Großdemonstration am Montag in Berlin offenbar groß. "Die Versammlungsfläche für den morgigen Protest auf der Straße des 17. Juni bietet leider keinen Platz mehr", teilte die Polizei Berlin am späten Sonntagabend auf Twitter mit.
Führende CDU-Politiker kritisieren Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und anderer Ampel-Politiker, wonach die Proteste der Landwirte von radikalen Kräften unterwandert und gezielt gesteuert werden. Zu "Bild" (Montagausgabe) sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann: "Ich rate der Bundesregierung, keine Ablenkungsmanöver zu führen, sondern den Unmut, der hier hochkocht, ernst zu nehmen und ihre erratische Politik zu überdenken."