Pistorius hält die vorübergehende Stationierung amerikanischer Langstreckenwaffen in Deutschland für unverzichtbar- Chrupalla (AfD): Die Stationierung macht Deutschland zur Zielscheibe.
Zur geplanten Stationierung von Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk durch die USA in Deutschland äußert sich AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla wie folgt:
„Die Stationierung macht Deutschland zur Zielscheibe. Bundeskanzler Olaf Scholz handelt nicht im deutschen Interesse. Er lässt zu, dass Deutschlands Verhältnis zu Russland dauerhaft beschädigt wird und wir in Muster des Ost-West-Konflikts zurückfallen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat beim NATO-Gipfel hingegen gezeigt, wie souveräne Friedenspolitik in Europa geht. Er möchte verhindern, dass sein Land in den Konflikt der USA mit Russland hineingezogen wird. Mit Partnern im Osten und im Westen sucht er den Dialog. Solche Brückenbauer für den Frieden wollen wir in Deutschland sein.“
Pistorius hält die vorübergehende Stationierung amerikanischer Langstreckenwaffen in Deutschland für unverzichtbar
Im Interview betont Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, dass es in Europa an konventionellen Langstreckenwaffen fehle. Deutschland habe keine, Europa kaum welche, so der Minister. „Wir haben eine neue Bedrohungslage. Wladimir Putin hat gezeigt, wozu er bereit und in der Lage ist. Da wir in diesem Bereich nicht in ausreichender Zahl Systeme haben, stationieren die Amerikaner vorübergehend diese Systeme, bis wir mit den europäischen Partnern eigene Systeme entwickelt haben“, so Pistorius.
Er habe heute eine Absichtserklärung mit europäischen Partnern unterzeichnet. Es gehe darum „dieser Bedrohung eine klare Abschreckungsfähigkeit und Verteidigungsbereitschaft entgegenzusetzen“, betont Pistorius im Interview.
Die Entwicklung eigener, europäischer Distanzwaffen sei kostspielig und der Wehretat sei für das Haushaltsjahr 2025 nicht so erhöht worden, wie es sich das Bundesverteidigungsministerium erhofft habe. „Wir müssen mit den Spielräumen arbeiten, die wir haben“, sagt Pistorius zur Finanzierung.
Nach Meinung des Ministers erhöhen diese Waffensysteme die Sicherheit in Europa und in Deutschland. „Diese Langstreckenwaffen sind konventionelle Waffen. Es geht darum, durch konventionelle Abschreckung dafür zu sorgen, dass es nie zu einem Konflikt kommt. Und dass erst recht kein nuklearer Konflikt entsteht. Das setzt aber eigene Stärke voraus,“ sagt Bundesverteidigungsminister Pistorius.