Die Bundesregierung hat die Abschiebung des sogenannten "Tiergarten-Mörders" Wadim Krassikow nach Russland bestätigt. "Die Bundesregierung hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in einer schriftlichen Erklärung am Donnerstagnachmittag mit. "Dem staatlichen Interesse an einer Vollstreckung der Freiheitsstrafe eines verurteilten Verbrechers standen die Freiheit, das körperliche Wohlergehen und - in einigen Fällen - letztlich auch das Leben unschuldig in Russland inhaftierter Personen und zu Unrecht politisch Inhaftierten gegenüber", so Hebestreit. "Unsere Schutzverpflichtung gegenüber deutschen Staatsangehörigen sowie die Solidarität mit den USA waren wichtige Beweggründe." Nach Angaben der Bundesregierung wurde durch den Gefangenenaustausch "in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit" mit den Vereinigten Staaten und europäischen Partnern die Freilassung von 15 Personen erreicht, die unrechtmäßig in Russland in Haft saßen sowie des deutschen Staatsangehörigen, der in Weißrussland zum Tode verurteilt worden war.
Neben Krassikow wurden auch durch andere westliche Länder Personen freigelassen bzw. abgeschoben - nicht alle Namen sind bislang bekannt.
Foto: Tatort im Kleinen Tiergarten (Archiv), über dts Nachrichtenagentur