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Wagenknecht: Die Grünen richten mehr Schaden an als die AfD

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat die Grünen im SPIEGEL-Spitzengespräch ungewöhnlich scharf attackiert.

»Was die Grünen an Klima- und Umweltpolitik verkörpern, das empfinden die Menschen als undurchdacht, als verlogen, nicht in sich konsistent.« Zwar sehe sie die Grünen nicht als Gegner Nummer Eins, »aber die Grünen richten mehr Schaden an, weil sie im Unterschied zur AfD regieren.«

Wagenknecht warf den Grünen zudem Doppelmoral in Umweltfragen vor. »Ein Kampfjet verpulvert in einer Stunde mehr CO₂ als ein normaler Pkw-Fahrer in sieben Jahren und sie machen den Pkw-Fahrern ein schlechtes Gewissen.«

Wagenknecht schloss dagegen nicht aus, im Zweifelsfall auch AfD-Anträgen zuzustimmen. »Wenn ein Krankenhaus geschlossen werden soll und wir dagegen sind, dann werden wir auch dagegen stimmen und nicht der AfD die Vorlage liefern, alle anderen vorzuführen.« Die bisherige Strategie, die AfD aus der parlamentarischen Arbeit auszugrenzen, sei gescheitert und habe die Partei immer stärker werden lassen.

Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen hat Sahra Wagenknecht, Ministerpräsident auch Michael Kretschmer (CDU) scharf kritisiert. Dessen jüngste Äußerungen über das BSW seien »üble Diffamierung« und »eine ziemliche Unverschämtheit«. »Ich verstehe, dass der Kretschmer nervös ist«, sagte Wagenknecht im SPIEGEL-Spitzengespräch mit Moderator Markus Feldenkirchen.

Kretschmer hatte unter anderem erklärt, Wagenknecht hätte ein seltsames Talent, Dinge zu zerstören. Kretschmer solle genau wie der thüringische CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt aufhören, die Spitzenkandidaten des BSW zu beleidigen, verlangte Wagenknecht. »Es ist nicht seriös. Und ich glaube nicht, dass das irgendeinen Wähler überzeugen wird.«

»Herr Kretschmer muss sich überlegen, ob er mit uns zusammengehen will. Das verlangt schon einen gewissen sachlichen Umgang.« Es könnte sein, dass CDU und BSW nach den Wahlen miteinander koalieren müssen, um die AfD von der Macht fernzuhalten.

Wagenknecht kündigte außerdem an, in möglichen Koalitionsrunden ebenfalls mitzuverhandeln. »Wer mit dem BSW koalieren will, der sollte auch nicht Angst davor haben, sich mit mir an einen Tisch zu setzen.«

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