Mathias Döpfner, Präsident des Verlegerverbandes BDZV und Chef des Axel-Springer-Konzerns, steht zu seinem umstrittenen Nordkorea-Vergleich.
"Für mich ist der Begriff nicht wichtig, aber wenn Sie so wollen, hat er seinen Zweck erfüllt. Er hat große Aufmerksamkeit für ein bisher unterschätztes Thema geschaffen", sagte Döpfner dem "Spiegel".
Die Zuspitzung im Streit zwischen Verlagen und ARD und ZDF erfolge, weil "wir Verlage uns nicht mehr anders zu helfen wissen". In einer Rede Mitte September hatte Döpfner gesagt, wenn es eines Tages nur noch Staatspresse und Staatsfernsehen im Netz geben sollte, wäre das "eher nach dem Geschmack von Nordkorea".
Er sei aus Kreisen der ARD darauf hingewiesen worden, "dass es vielleicht besser gewesen wäre, den Begriff DDR statt Nordkorea zu wählen. Da wäre ich durchaus verhandlungsbereit", so Döpfner dem "Spiegel". "Wenn ich den Begriff zurücknehmen soll und dafür eine Lösung mit der ARD bekäme – dann schlage ich sofort ein."
Die jüngste Ankündigung des WDR, den Textanteil auf seinem Onlineportal zu reduzieren, um den Verlegern entgegenzukommen, begrüßte Döpfner: "Das freut mich sehr." Dass WDR-Intendant Tom Buhrow das Miteinander von Verlagen und Sendern fördern möchte, sei ein gutes Signal, so Döpfner. "Vielleicht ermutigt das andere, so zu handeln, vor allem, wenn man sieht, dass es dem Erfolg des Senders nicht schadet, sondern nützt."
Zum Rechercheverbund der "Süddeutschen Zeitung" mit dem gebührenfinanzierten NDR und WDR sagte Döpfner: "Dieser Weg wird, soweit ich weiß, in vielen Verlagen als Systembruch gesehen und diskutiert, weil man sagt, dass hier die Sphären aus Gebührenfinanzierung und Marktfinanzierung wettbewerbswidrig vermischt werden." Als BDZV-Präsident aber wolle er "sich nicht über ein einzelnes Mitglied äußern".
Foto: ARD, über dts Nachrichtenagentur