Die Nachfrage nach der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bleibt hoch. In diesem Jahr nahmen die Mitarbeiter der bundesweiten Hotline bislang mehr als 700 Anrufe entgegen, aus denen 180 Beratungsfälle entstanden. Das teilte ein BAMF-Sprecher der "Heilbronner Stimme" (Mittwochsausgabe) mit.
Im Vorjahr waren es noch knapp 1.000 Anrufe. "Zusammen mit den Direkteingängen der bundesweiten Kooperationspartner wurden im gesamten Netzwerk mehr als 2.000 Fälle betreut", so der Sprecher. Seit dem Start der Hotline 2012 gab es demnach insgesamt 3.900 Anrufe bei denen Psychologen, Sozialpädagogen, Islam- oder Politikwissenschaftler den Ratsuchenden in mehreren Sprachen zur Seite standen. Bei der Beratungsstelle können sich Personen melden, die sich bei Menschen aus ihrem Umfeld um ein Abgleiten in den Islamismus sorgen. Neben Angehörigen meldeten sich fast täglich Lehrkräfte, Sozialarbeiter und Arbeitgeber, sagte der BAMF-Sprecher weiter. In den vergangenen zwei, drei Jahren würden die Betroffenen "immer jünger", so der Sprecher. Die Quote der Frauen und Mädchen habe sich bis 2015 nach oben entwickelt, bleibe seitdem aber in etwa konstant, hieß es weiter.
Foto: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur