Das Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wird von einem Korruptionsskandal erschüttert.
Eine Mitarbeiterin soll in großer Anzahl Asylanträge positiv beschieden haben, obwohl es dafür keine rechtliche Grundlage gab, berichten NDR, Radio Bremen und die "SZ" am Freitag. Die Rede ist von mehr als 1.200 Fällen.
Bei der Verdächtigen soll es sich um eine Person in leitender Stellung handeln.
Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die ehemalige Leiterin der dortigen Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wegen Bestechlichkeit und "bandenmäßiger Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragsstellung".
Auch drei Rechtsanwälte aus Bremen, Oldenburg und Hildesheim sowie ein Dolmetscher seien im Visier der Ermittler, berichteten Radio Bremen, NDR und die "SZ" am Freitag.
Die BAMF-Außenstellenleiterin soll über 1.200 Asylanträge, für die sie gar nicht zuständig war, an sich gezogen und positiv beschieden haben, obwohl es dafür keine rechtliche Grundlage gab, heißt es in den Berichten.
Die Antragsteller, die zum großen Teil in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen untergebracht waren, seien dafür in einigen Fällen extra mit gecharterten Bussen nach Bremen gefahren worden.
Die Frau wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert, mehrere Objekte in Bremen und Niedersachsen sollen durchsucht worden sein. Inwiefern die Anwälte oder die Leiterin davon finanziell profitiert haben, sei bislang unklar, heißt es in den Berichten. Mindestens habe die BAMF-Mitarbeiterin Zuwendungen in Form von Restaurant-Einladungen erhalten.
Foto: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur