Telegram ICO ausverkauft. - Bitcoin hat sein bisheriges Zwischenhoch bei 9.500 USD klar überschritten (akt. 9.733 USD) und ist den „Frontrunnern“ IOTA und Ethereum gefolgt.
Das größte ICO des Jahres ist bereits beendet, bevor der öffentliche Verkauf der Tokens (Public Sale) begonnen hat. Die Rede ist von Telegram und seiner verschlüsselten Messenger-App (die wir auch selbst nutzen). Die Pläne für den Private Sale wurden aufgegeben, da man in diesem bereits mit umgerechnet 1,7 Milliarden USD gut 500 Millionen mehr eingenommen hat, als man eigentlich vorhatte.
Aus Sicht von Telegram ist das Ganze natürlich verständlich. Warum soll man das Risiko eines Public Sale eingehen, wenn man schon jetzt mehr als genug Cash in der Tasche hat? So braucht man die SEC und andere Regulierungsbehörden, welche gerade diesen ICO besonders im Blick hatten, kaum zu fürchten. Die US-amerikanische SEC stuft Token, die bei einem ICO verkauft werden, nicht als Kryptowährungen, sondern als Wertpapiere ein. Während viele ICO-Kandidaten die Meinung vertreten, ihre Token seien für den Einsatz in ihren Netzwerken gedacht und stellen kein Investmentvehikel oder eine Beteiligung an den Unternehmen dar, vertreten die US-Aufsichtsbehörden die Meinung, dass Investoren in der Regel darauf hoffen, ihre Coins zu verkaufen, wenn die Preise steigen. Deshalb seien es Wertpapiere.
Das Beispiel Telegram dürfte Konsequenzen haben. Mit dieser Entscheidung dürften neue, öffentliche ICOs die USA als potenziell größten Investmentmarkt der Welt meiden und weiterhin darauf achten, keine US-Kunden zu akquirieren. Zudem werden ICOs versuchen – wie Telegram – möglichst viel Geld bei Private Sales einzunehmen.
Im Fall von Telegram haben knapp 200 Investoren die 1,7 Mrd. USD aufgebracht, was also einer durchschnittlichen Investmentsumme von 8,5 Millionen USD entspricht!
Die Mindesteinlage lag beim Private Sale bei einer Million USD. Bei diesen Summen und unter diesen Voraussetzungen kann man im Umkehrschluss die ursprüngliche Blockchainidee, nämlich dass auch kleine Investoren mit Minibeträgen an zukünftig lukrativen Projekten teilhaben können, abschreiben. Macht dies Schule, dann werden bei ICOs, ähnlich wie bei Wagniskapitalfinanzierung über den Aktienmarkt per „Private Placement“ in den USA oder Kanada bereits üblich, nur die „qualifizierten Investoren“ (derzeit von den Aufsichtsbehörden mit einem liquiden Vermögen von 1 Million USD definiert) zum Zug kommen.
Damit würde die Finanzelite unter sich bleiben. Die Idee, dass durch die Blockchain auch weniger gut Betuchte teilhaben können, wäre ad acta gelegt. Diesen würde dann nur der Kauf der Token nach Abschluss des ICO über eine der Börsen übrigbleiben.
Von der Handelsfront gab es in den letzten 24 Stunden erfreuliches zu berichten: Der Bitcoin hat sein bisheriges Zwischenhoch bei 9.500 USD klar überschritten (akt. 9.733 USD) und ist den „Frontrunnern“ IOTA und Ethereum gefolgt. Uns würde es wundern, wenn an diesem Wochenende (die letzten beiden Wochenenden waren – vermutlich ohne störenden Wall Street-Einfluss - stets positiv) nicht die 10.000 USD-Marke aufblinken würde.
Lustlos dagegen die Situation bei Gold und Silber. Nach den US-Arbeitsmarktdaten ging es zwar leicht nach oben. Händler sprechen allerdings davon, dass die Edelmetalle in einer engen Tradingrange gefangen seien.
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