Bei Facebook läuft ein skrupellpser Handel mit deutschen Ausweispapieren, die von Flüchtlingen verkauft werden. Ein lohnendes Geschäft - auch für Terroristen.
In geschlossenen Facebook-Gruppen bieten Flüchtlinge ihre Ausweise zum Verkauf an, damit andere Flüchtlinge mit diesen Reisdokumenten ebenfalls nach Deutschland kommen können. Bild am Sonntag-Reporter recherchierten fünf Monate. Befürchtung: Damit kommen nicht nur neue Flüchtlinge, sondern auch Terroristen.
BILD hat den Schwarzhandel unter Flüchtlingen per Video dokumentiert.(Bezahlschranke)
Doch der florierende Ausweishandel ist nicht neu. Flüchtlinge verkaufen im Internet zunehmend ihre deutschen Ausweise, Bank- und Krankenkassenkarten.
Nach Informationen des "Spiegel" warnt die Bundespolizei in einer vertraulichen Analyse vor dem florierenden Handel mit Identitäten im Netz.
"Insbesondere deutsche Reisedokumente werden in den sozialen Medien zum Verkauf angeboten", heißt es in der Analyse der Bundespolizei. Dabei handele es sich in der Regel um Papiere anerkannter Asylbewerber. Vor allem Syrer hätten seit Ende 2016 in der Türkei mit zunehmender Häufigkeit den angeblichen Verlust ihrer europäischen Flüchtlingsdokumente in den Botschaften der EU-Staaten angezeigt, so die Behörde.
Es werde vermutet, "dass die Reisedokumente verkauft oder anderweitig weitergegeben wurden". Empfänger der Papiere seien zumeist andere Syrer, die ebenfalls auf der Flucht sind und mit den Papieren Deutschland leichter erreichen können.
Auch Terroristen
In wenigen Fällen, die dem Bundeskriminalamt bekannt geworden sind, missbrauchten demnach auch Terrorverdächtige deutsche Ausweise anderer Flüchtlinge, um in die Bundesrepublik zu gelangen.
Laut Bundesinnenministerium handelte es sich dabei sowohl um Syrer und Iraker, die wohl terroristischen Organisationen angehört hatten, als auch um zuvor ausgereiste Dschihadisten, die nach Deutschland zurückkehrten.